Grenzerfahrungen

Von Hans-Peter Christoph

Heute ist die Gruppe nach drei Tagen in Buchara wie geplant nach Samarkand aufgebrochen. Buchara ist ein 2500 Jahre alter Knotenpunkt der Seidenstraße versetzt uns mit einer traumhafter Altstadt in den Orient des Mittelalters. Auch Samarkand glänzt mit einer ganzen Reihe an Bauwerken, die atemberaubend sind.

Bilder folgen, sobald es wieder halbwegs leistungsfähige Internerverbindungen gibt.

Von den vorherigen Reisen entlang dieser legendären Route sind wir schon einiges gewohnt, was Grenzen betrifft. Zum ersten Male jedoch war es hier jedoch nicht möglich, den Bus ins Land zu bringen. Kein Grund jedoch zur Besorgnis, das Auswärtige Amt ist eingeschaltet, die Botschaft in Tashkent, und auch der ehemalige Staatsminister mit besten Verbindungen nach Zentralasien, der Freiburger Bundestagsabgeordnete Gernot Erler, sind um eine Lösung bemüht.

Deshalb ist die Gruppe in guter Laune nun mit einem gemieteten usbekischen Reisebus nach Samarkand unterwegs, standesgemäß in einem Setra 215 HDH, einem Original aus den frühen Neunzigern.

Toli und ich jedoch warten in Buchara auf das Okay, den Bus ins Land zu holen. Wir sind guter Dinge, dass es heute (Samstag) oder am Montag klappt. So etwas gehört eben auch dazu. Eine weitere Bereicherung unserer schon umfangreichen Erfahrungen, auf die man manchmal allerdings lieber verzichten würde. Aber kein Anlass, sich Sorgen zu machen. Wir sind ja schon einiges gewohnt, oder?

Die Gruppe reagiert grossartig und verständnisvoll, und die Menschen hier sind aufgeschlossen, nett und hilfsbereit. Daraus ergeben sich Begegnungen, die nur in Ausnahmesituationen möglich sind und die man nicht missen möchte. Es ist schön hier. Was will man mehr?

Viele Grüße aus dem Morgenland

Hans-Peter und Toli

 

Ihre Stimme für Avanti

Kurze Info in eigener Sache:

Avanti ist aufgrund der Busweltreise nominiert als Partner des Jahres der Omnibusrevue. Um zu gewinnen, brauchen wir Ihre Stimmen. Einfach dem LINK folgen und im Kasten auf der rechten Seite auf „Avanti“ klicken. Es ist keine Registrierung nötig. Danke!!!

Hier nochmals der Link in ganzer Länge: http://www.omnibusrevue.de/omnibusrevue-leser-waehlen-partner-des-jahres-1241910.html

or_partner_3d_klein_Optimiert 2

Zimmerservice im Abassi Hotel

von J M-S

In Isfahan wird nicht nur die märchenhafte Gartenanlage im riesigen Innenhof des Hotelkomplexes bewundert, sondern schon bald nach dem Auspacken im Zimmer stellt Achim fest, dass als spezieller Service des Hauses seine Zimmerpantoffeln mit seinen persönlichen Initialen A H versehen sind!
Ins Grübeln kommt ein Teilnehmer der Gruppe – mit weißem Schnäuzer- als ihm Adelheid und Anke auch von diesem speziellen Service berichten – und seine Pantoffeln tragen auf entsprechende Kontrolle hin nicht seine persönlichen Initialen !
Erst nach einiger Zeit haben es dann die Gehirnwindungen des Schnauzbartes unter Schmunzeln und Beifall der Umstehenden geschafft, die Lösung zu erkennen :
Achim H , Anke H und Adelheid H haben eben dieselben Initialen wie das Ambassi Hotel !!

Taxifahren im Iran

von Mandy/ W. Nussbaumer

Zwischen Naien und Khoor rollt der Bus durch die topfebene Wüste, die Strasse schnurgerade bis zum Horizont voller karger Berge. Gelegentlich überholen wir einen älteren Mercedes-Tanklaster mit Schnauze oder einen neuen Volvo und begegnen einem großen, vollbeladenen „Mack“-Truck aus den 70-ern.

Ein ganz anderer Verkehr als in den Städten.

Beobachtet man dort den Straßenverkehr vom Gehweg aus, kann man vorgewarnt sein: Verkehrsregeln stellen dort gelegentlich eher allgemeine Anregungen dar. Natürlich gilt Rechtsverkehr auch und besonders auf den 4- und 6-spurigen Durchgangsstraßen, auf denen schneller und dichter Verkehr rollt oder auch steht – aber nicht zwingend für den Mopedfahrer, der gerade mal in die andere Richtung will. Fährt der nur am Fahrbahnrand entgegen der Fahrtrichtung, wünscht man ihm Glück. Die Beobachtung eines Motorrad-Wendemanövers auf einer 6-spurigen Hauptverkehrsstraße über alle 6 Spuren zur Stoßzeit nötigt dem Westeuropäer aber nur noch Bewunderung ab. Und natürlich sind auch in Täbris und Teheran die Gehwege für die Fußgänger da– aber wenn auf der Strasse nichts mehr geht, eben auch einmal für die mehrköpfige Familie auf dem Motorrad. Ein Zebrastreifen hat eigentlich die gleiche Funktion wie überall auf der Welt – für die gewieften Fußgänger in Teheran sind sie aber eher die Markierung eines Sammelpunktes, an dem sich ein Trupp Verwegener sammelt, um sich unter Führung eines mutigen Leittiers in den Verkehrsstrom zu stürzen. Natürlich gibt es auch Individualisten, die wie Tänzer zwischen Motorrädern, iranischen Saipas, unzähligen Peugeot 405 und gelben Taxis Fahrspur um Fahrspur überqueren. Gelegentlich sieht man Stoiker, die in blindem Gottvertrauen loslaufen und auch irgendwie angekommen sind, wenn der entsetzte Beobachter wieder die Augen zu öffnen wagt.

Überhaupt, Taxifahren  (der Leser bemerkt, dass der Verfasser das Thema noch im Blick hat):  Im Taxi kann nichts passieren und dem Taxi passiert nichts. Das in Deutschland bekannte Prinzip der „eingebauten Vorfahrt“ wurde im Iran vervollkommnet. Darum schaut der Taxifahrer in Täbris auch entrüstet, als ich mich auf dem Beifahrersitz anschnalle und bedeutet mir unmissverständlich, in seinem ganz mit schwarzen Kunstfell ausgeschlagenen Saipa sei ich auch unangeschnallt sicher. Er fährt zügig auf jede sich im Verkehr bietende Lücke zu, gerne auch mal rechts (Hupe!) an Rechtsabbiegern und geradeaus (Huuuupe !) zwischen zwei Linksabbiegern durch und liefert uns wohlbehalten ab. Fahrpreis wie vereinbart 40.000 Rial = ca. € 1,00.

Ich könnte jetzt auch von einer zweiten Fahrt in Teheran berichten, müsste dann aber wahrheitsgemäß zugeben, dass sie völlig unspektakulär war und sich sogar der Fahrer anschnallte.

Das wird aber absolut wettgemacht durch eine Fahrt in Isfahan: Wir fahren mit mehreren Taxis vom (wunderbaren) Abbasi-Hotel zu einer armenischen Kirche und Kulturzentrum. Unser Fahrer fährt als einer der letzten los, kommt aber als erster an. Die Hupe ist das wichtigste Fahrzeugteil. Nutzung selbst kleinster Lücken:siehe oben! Dabei erahnt der Meister Lücken, bevor sie sichtbar sind bereits in der Entstehung. Andere Verkehrsteilnehmer sind ohnehin nur virtuell vorhanden und werden sich im Fall eines Zusammenstoßes sicher in Luft auflösen. Das gilt für Autos und Motorradfahrer (auch mehrköpfige Familien mit Gepäck) sowieso. Lastwagen werden murrend respektiert. Fußgänger, die die Strasse überqueren, müssen dagegen gezielt anvisiert werden. Ein zusätzliches Beschleunigen und Hupen signalisiert: ich bremse nicht, stell dich darauf ein! Der Fahrgast wird ungläubiger Beobachter eines Realität gewordenen Videospiels, bei dem es für das Treffen unterschiedlich großer Objekte vermutlich unterschiedliche Punktzahlen gibt. Am Ende der Fahrt sagt Achim in Ermangelung iranischer Sprachkenntnisse respektvoll: „Schuhmacher !!“ Der Meisterfahrer versteht und nickt erst.

 

 

Pilgerstätte Busparkplatz / Auf dem Weg nach Isfahan

Alle Fotos in diesem Beitrag: Anatoli Reklin.
Ghom ist eine Pilgerstadt im Iran. Der Busparkplatz in Ghom ist eine Pilgerstätte für den männlichen Teil unserer Crew.

 

Busparkplatz in Ghom AR

Busparkplatz in Ghom AR2

Auf dem Weg nach Isfahan

auf dem Weg nach Isfahan AR3 auf dem Weg nach Isfahan AR auf dem Weg nach Isfahan AR2

auf dem Weg nach Isfahan AR4

Die Scheich Lutfullah Moschee gilt als schönste Moschee Isfahans. Sie liegt am Imam-Platz, gegenüber der ehemaligen Herrscher-Residenz und ist mit dem Palast durch einen unterirdischen Gang verbunden. Da sie früher von den Herrschern als Privat-Moschee benutzt wurde, benötigt sie kein Minarett. Sie besitzt eine beigefarbene Kuppel und hat vollständig mit Fayencen bedeckte Außen- und Innenwände.

Scheich Lotfollah Kuppel AR

Isfahan, Meydan-e-Emam Platz. Panoramafoto: Christian Seel
(Für eine bessere Sicht bitte Bild anklicken)

Isfahan , Meydan - e - Emam Platz CS