Nachtrag zu Reiseimpressionen II

von Denise Mauser Bonamini

Liebe Freunde des Avanti Blogs,

Beim Durchlesen meines Berichtes fällt mir auf dass die Kritik der Hotels den Eindruck erwecken kann dass wir nur in „Mängel Hotels“ übernachtet haben, dies stimmt so keinesfalls, wir haben auch in herrlichen Hotels genächtigt! So habe ich z.B. die Anlage am Atitlan See in bester Erinnerung,  super Lage direkt am See mit tollem Park und botanischem Garten und alle Zimmer mit Balkon und Blick  auf den mit Vulkanen umragten See, für mich war dies das beste Hotel der Reise. Aber es gab noch viele andere gute Hotels die ich jetzt hier nicht aufzählen kann, kommunizieren muss ich aber noch, dass die meisten Hotels in außergewöhnlichen Lagen waren mit schönen Gartenanlagen und sehr oft haben wir in alten Gemäuern von historischen Gebäuden geruht. Dies zur Ergänzung meines Endberichtes von der Mittelamerika Reise!

Nun verabschiede ich mich definitiv als Blogschreiberin und gehe zu den Leser über die die Weiterreise mit großem Interesse verfolgt und gespannt auf neue Berichte und Fotos wartet!

Ganz herzliche Grüße rundum

Denise

Reisen ist toll, sagt nicht nur das Nähkästchen

Beitrag von Heidi Bisang

Liebe Leute

Reisen ist toll, sagt nicht nur das Nähkästchen

Gestern gegen Abend sind wir nach einem langen Fahrtag inkl. Piquenique in Cali angekommen. Eine laute, nicht speziell schöne Stadt (jedenfalls, was wir von ihr gesehen haben). Logiert und gegessen haben wir in einem Stadthotel (komfortabel, aber nichts besonderes), das aber eine wunderbare Gartenwirtschaft – über die Straße direkt am Fluss gelegen – hatte. Dorthin wollte wir nach dem Essen noch zu einem Schlummertrunk, aber denkste, nach einer gefühlten Ewigkeit (wohl etwa ½ Stunde) bekamen wir noch immer keinen Tisch zugewiesen (wait to be seated), also ließen wir es bleiben und gingen ins Straßencafé nebenan. Kaum saßen wir ging ein Riesengewitter mit Regengüssen nieder, die ganze Gartenbeiz musste schleunigst geräumt werden und wir waren die lachenden Dritten, denn wir wurden vom Wirt himself herein ins Trockene gebeten. Dieser sprach perfekt deutsch, er sei lange Jahre in Deutschland gewesen. Auf meine Frage, ob er denn nicht Deutscher sei, sagte er, nein, er komme aus Colombier !!! (für die Deutschen Leser, das ist ein Städtchen in der französischen Schweiz).

Heute nun war eine kurze Fahrt nach Popayan angesagt. Kurz nach 1 Uhr (inkl. Piqieniquehalt) waren wir schon im Hotel. Ein herrliches altes Stadthaus mit Innenhöfen, wie wir sie schon in Mexiko kennen gelernt haben. Mein Zimmer hat ein winziges Balkönlein, das auf einen kleinen Innenhof geht, der von einem Orangenbaum voller orange leuchtender Früchten beherrscht wird.

Um 14.30 Uhr holte uns die lokale Reiseleiterin zur Stadtbesichtigung ab. Kaum weggelaufen fragte uns diese, ob wir einverstanden seien, wenn uns die Polizei begleiten würde, auf dass wir ganz sicher vor Taschen- und anderen Dieben seien. Die zwei dazu abkommandierten Polizisten haben uns während der ganzen 3 Stunden, die wir durch die Stadt gewandert sind, begleitet. Auf jeder Straße, die wir überquerten, wurde kurz der Verkehr angehalten!! Auf einen – von Indios aufgeschütteten Hügel – wollten zwei nicht mitgehen und 2 langsamere (eine davon bin ich) nahmen den etwas steilen Aufstieg gemütlicher in Angriff. Da wurden kurzerhand zwei weitere Polizisten geordert, auf dass ja keine/r von uns auch nur eine Sekunde alleine gelassen werde. Die kamen dann auf Motorrädern mit Blaulicht angebraust und blieben bis die ganze Truppe wieder beieinander war. Ich wollte auf dem Heimweg, keine 5 Minuten vom Hotel entfernt, rasch Geld aus einem Automaten holen, auch da blieb der nette Polizist hinter mir stehen, damit niemand auf den Gedanken kommen könnte, mich zu bestehlen. Wer ist da neidisch!? Denn hübsch und jung und freundlich waren sie erst noch unsere Freunde und Helfer.

Popayan ist eine hübsche Stadt, bis jetzt die schönste (zieht etwa gleich mit Cartagena), die wir in Kolumbien kennen lernen konnten. Sie wird die weiße Stadt genannt und sie wird ihrem Namen total gerecht. Über 90% aller Häuser in der Altstadt sind Schneeweiß gestrichen. Das kommt von der uralten Vorschrift, die Häuser weiß zu tünchen um Schädlinge abzuhalten. Vor den Fenstern hat’s sehr oft kleine schmiedeeiserne Balkone. Das Stadtgebiet ist auch Erdbebenzone, daher sind die meisten Häuser nur 1 bis 2 stöckig. Zudem ist Popayan eine alte Universitätsstadt, d.h. man sieht überall junge Leute. Heute haben die Studenten allerdings mit einer größeren Demo für oder gegen was protestiert und versammelten sich gerade auf dem Hauptplatz als wir auf dem Heimweg dort vorbeikamen. Unseren Polizeibeschützern war das sichtlich peinlich, sie lotsen uns dann auf einem Seitengässlein zurück ins Hotel, damit wir ja nicht in eine „Druggete“ kommen. Dabei schien mir dieser Protestmarsch nicht tierisch ernst gewesen zu sein, das ganze schien recht fröhlich. Ein Erstmaiumzug bei uns scheint dagegen wie ein Beerdigungszug.

Jetzt gehe ich schlafen und zwar ohne Klimaanlage, mit offenem Fenster. Wir sind hier auf  ca. 1600 Meter, das bringt angenehm kühle Nächte. Morgen starten wir schon um 8Uhr, da heisst es 6.30h aus den Federn.

Hasta luego

Heidi

 

Nachtrag:

Natürlich haben wir nicht nur die Polizeieskorte genossen. Nein, wir konnten, obwohl eigentlich geschlossen, auch die Universität bzw. deren Aula besichtigen. Ein schöner Saal mit einem Riesengemälde an der Stirnseite, das die Geschichte der Stadt erzählt von den Indios bis heute. Übrigens stellt Popayan die meisten Präsidenten Kolumbiens. Im ältesten Hotel am Platze durfte wir in die Innenhöfe, denn dort ist in einem ein altes Wasserreservoir zu sehen, denn schon im 17. Jahrhundert wurden die Häuser der reichen Leute mit fließendem Wasser versorgt. In einem Hinterhof eines anderen (öffentlichen) Gebäudes war gerade eine Kindertanzgruppe (Volkstanz) am üben. Wir haben uns den ganzen Tanz angesehen und heftig applaudiert, was die Knirpse (ca. 10-12jäheige Buben und Mädchen) sichtlich verlegen machte aber auch genauso erfreute. In einem Lädele bäckt die älteste Bäckerin der Stadt (sie ist über 90) die köstlichsten Biskuits. Da konnten wir unseren Vorrat für den Kaffee im Bus wieder auffrischen. Kurz ein rundum toller, gelungener Nachmittag hat uns diese Stadt beschert.

So jetzt gehe ich aber wirklich schlafen. Bei Euch ist ja schon Sonntag, geniesst das Wochenende.

Buenas noches

Heidi

Reiseimpressionen II

Von Denise Mauser Bonamini

Nach erlebnisreichen 6 Wochen Mittelamerika sind wir wohlauf, mit ca. 5000 Fotos und Unmengen von herrlichen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck, wieder in unserer Wahlheimat im Schweizer Ländle, zurück. An meiner Begeisterung wie im ersten Artikel „Reiseimpressionen vom 08. Oktober“ beschrieben, hat sich gar nichts geändert.

Die  zuletzt bereisten Länder (Nicaragua, Costa Rica und Panama) waren mit wenigen Ausnahmen (Städte Besichtigungen in Leon, Granada und Panama City, allemal sehenswert) von Natur Erkundungen geprägt. Die Landschaften sind auch wieder sehr reizvoll,  Bergketten, mächtige Vulkane, große Seen und immer wieder die prächtigen Küsten! In den dichten und kaum passierbaren tropischen Regen bzw. Nebelwälder herrscht die Farbe grün in allen möglichen Schattierungen vor, ich wusste vorher gar nicht dass es so viele Nuancen gibt. Früher gab es bei uns üblicherweise schöne Zimmerpflanzen, Philodendron, Gummibäume, usw., stellen Sie sich vor dass in den dortigen Wälder diese Sorten Pflanzen in XXXXL Grösse wachsen, wie Unkraut. Die wuchtigen und riesenhohen Bäume sind mit Unmengen Epiphyten (z.B. Bromelien, Orchideen) und mit Moose überwuchert. Auch die Tierwelt hat mindestens genauso viel zu bieten, Kreaturen die ich so noch nie gesehen hatte in der freien Natur, „Weißschulter Kapuzineraffe, Stirnlappenbasilisk, roter Baumfrosch, Schlangenhalsvogel, Karakara, Ara, Jabiru, Plattschnabelmotmot, Blattschneiderameise, Morphofalter,“ um nur einige zu nennen. (im Blog vom 17.10. finden Sie Fotos von einigen der genannten Tiere).

Ein Highlight der besonderen Art ist der nächstes Jahr 100- jährige Panama Kanal, die Dimensionen der Schleusen sind überwältigend. Täglich können maximal 43 Schiffe den Kanal durchfahren, deshalb werden neue Schleusen gebaut um die Kapazität um ca. das Dreifache zu erhöhen. (Preisvorstellungen für eine Passage, zwischen 90.000 und 400.000 US$).

Fazit der Reise:

In all diesen Länder sind wir immer sehr freundlich, sogar herzlich von der Bevölkerung empfangen worden, haben nie Gefühle der Unsicherheit empfunden. Dieses Verhalten hat uns sehr überwältigt und positiv gestimmt, weil in den Europäischen Medien meistens von Überfällen, ja sogar von Mord die Rede ist.

Festgestellt haben wir dass die Hotel Kategorien nicht mit unserem Standard vergleichbar sind. Die Anlagen sahen immer tip top aus, schöne Gärten und meistens mit einem  Schwimmbad bestückt. Auf dieser Reise wurden oft die Zimmer gewechselt. Gründe: kein Fenster im Zimmer, Dusche oder Klo funktionierten nicht, Zimmer sehr spartanisch eingerichtet, ohne Schrank oder Ablagemöglichkeit, übler Geruch des Zimmers und des Bettinhalts (Schimmel), Regen im Zimmer, sogar in vermeintlich 4* Hotels wurde einiges beanstandet, z.B. starker Insektizid Geruch der vermutlich aus der Klimaanlage kam. In einer Hotelanlage wurde kurzerhand und ohne Vorwarnung das Wasser abgedreht, nach mehrmaligem Fragen hat man uns erklärt dass sie nicht an der öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen wären und es sehr wenig geregnet hätte deshalb ihr Brunnen leer sei! Gestaunt haben wir oft bei der Zuteilung der Zimmer: desöfteren hatten Einzelreisende Zimmer mit 2 Betten, dagegen Paare nur 1 Bett, wo bleibt da die Logik?

Wir haben uns die Laune nicht verderben lassen, die Gruppe hat  zusammen gehalten und fröhlich ging es weiter, am besten mit einer Margarita vor dem Abendessen.

Essen ist immer wieder ein wichtiges Thema, auch in dieser Beziehung sind wir positiv gestimmt, Voraussetzung ist allerdings dass man Mais mag. Wir sind verwöhnt worden mit landestypischen Speisen, Fisch, Steaks usw. Ein besonderer Höhepunkt waren aber die sonnengereiften Früchte, Bananen, Mangos, Papayas, Ananas und einige mehr, kein Vergleich zu der hier angebotenen Ware, super lecker!

Besonders erwähnenswert finde ich dass jede(r) Einzelne von uns sich entscheiden konnte ob sie (er) am Tagesprogramm teilnehmen möchte oder sich mal ausklinken bzw. ausruhen wollte und die Hotelanlage nutzen. Diese Alternative wurde öfters genutzt, vor allem von den Mitreisenden die schon länger dabei waren oder auch noch weitergefahren sind, ich selbst habe sie nur ein Mal in Anspruch genommen. Natürlich war dies nicht an Bustagen möglich!

Bezüglich Bustagen, sehr schade dass wir nicht den roten Bus zur Verfügung hatten, die Qualität der Busse schwankte von Land zu Land. Auch waren meines Erachtens ein Teil der Busstrecken zu lang bemessen.

Ich bin sehr froh dass mein Mann und ich mich zu dieser erlebnisreichen ca. 9500 Km langen Reise entschlossen haben. Sicher haben wir vieles Sehenswertes  nicht gesehen, haben wir auch nicht erwartet, aber wir haben einen guten Einblick in diese Länder bekommen und können jetzt gezielt interessantes in weitere Reisen einplanen, wir werden bestimmt gewisse Gebiete nochmal bereisen, so z.B. die Maya Kulturstätten, Costa Rica ….

In diesem Sinne, hasta la vista Mittelamerika!

Gute Weiterreise und alles Gute für unsere nette Gruppe, inkl. Ina und Hans-Peter von uns Beiden, es war eine spannende und gelungene Reise!

Denise

Neues aus dem Nähkästchen

Bericht von Heidi Bisang, Foto von Sascha Böhnke

Liebe Blogleserinnen und -leser von Nah und Fern

Juhui, das Nähkästchen ist im roten Bus angekommen
Bevor ich aus Südamerika berichte, will ich noch rasch von Panama erzählen. Das grösste Erlebnis war natürlich der Besuch der Kanal-Schleusen. Wir haben am ersten Abend in den Flores Schleusen (das sind die Richtung Pazifik) im Aussichtsrestaurant zu Nacht gegessen. Das Essen wurde zur Nebensache, den Schiffen bei der Durchfahrt zuzusehen, war die Attraktion des Abends. Einfach eine Wucht. Am nächsten Morgen sind wir dann mit der Bahn (Panama Canal Railway) nach Colon gefahren und haben uns die Schleusen von und zum Atlantik zu Gemüte geführt, einfach immer toll, Mir wurde ganz wehmütig zu Mute (ich bin vor 11 Jahren mit einem Frachtschiff durch den Kanal gefahren) und unsere Reisegenossin freut sich jetzt noch mehr auf ihre Heimreise per Frachtschiff ab Buenos Aires. Neben den Schleusen hat mir aber auch Panama City sehr gut gefallen. Die Altstadt ist zwar noch in einem erbärmlichen Zustand, von vielen Häusern steht nur noch die (abgestützte) Fassade. Aber die Altstadt wird gerettet werden, ein Anfang ist bereits gemacht und der Kanal spült genügend Kleingeld in die Staatskasse um auch den Rest zu restaurieren. Die neue Stadt mit den vielen (Banken)-Hochhäusern (ein Mini-Manhattan) macht sich super gut als Kontrast.
Die letzten Tage in Panama und auch in Cartagena waren wie eine Rückkehr in die Zivilisation. Nach dem vielen großartigen Urwald-Tage der letzten Woche war ich richtig „auf dem Äff“, ich brauchte mal wieder Menschen und Häuser und Lärm.

Der Start der Südamerika-Etappe
Mit 3-stündiger Verspätung sind wir gut in Cartagena gelandet und haben endlich, endlich unseren roten Bus vor dem Hotel stehen sehen. Aber nicht nur den Bus auch unsere neuen Mitreisenden haben wir endlich kennen gelernt. Es scheint, wir werden zu einer fröhlichen Reisegemeinschaft zusammenwachsen. Bevor die Reise Richtung Süden startet, wollten wir aber Cartagena kennenlernen. Die Altstadt ist noch heute von einer Stadtmauer total umschlossen. Viele der alten Häuser und Gassen sind restauriert, aber sehr sanft. Damit ist der alte Charme erhalten geblieben. Einen Tag haben wir so richtig Ferien gemacht. Auf einem Schnellboot wurden wir auf ein kleines Inselchen (Isla del Rosaria = Rosenkranzinsel) gefahren. Dort konnten wir faulenzen und im badewannenwarmen Wasser schwimmen. Im Freiluftrestaurant wurden wir mit frischem Fisch verwöhnt, bref ein Traumtag, der dann allerdings auf der Heimfahrt in einem Platzregen endete. Das konnte unsere gute Laune aber nicht verderben, denn nicht nur das Meerwasser, auch das Regenwasser ist angenehm warm.

Die Reise beginnt
Dann ging sie los unsere lange Reise nach Ushuaia. Schon am ersten Tag haben wir uns im Bus gemütlich eingerichtet. Unsere Wolljacken – falls es wider erwarten mal kühl werden sollte – müssen nicht jeden Abend mit ins Hotel genommen werden, auch die schweren Wanderschuhen können im Bus auf ihren Einsatz warten. Alles ist einfacher und bequemer geworden. Die erste Nach haben wir auf halber Strecke nach Medellín in einem Familienhotel auf dem Lande verbracht. Riesengroße Zimmer mit drei Doppelbetten und null bis 2 Stühlen drin. Aber mit schönem Balkon, einem Großen Pool im Garten und Millionen Mücken. Vor dem Schlafen musste ich ein paar Kakerlaken (sie kamen unter der Türe durch) beseitigen, dann mit Antibrumm Forte einreiben und ganz schnell das Licht löschen. Die Wirtsleute waren äußerst freundlich, sie haben sogar die Polizei gebeten, unseren Bus zu bewachen. Offenbar hatten sie noch nie Gäste, die mit einem solch tollen Bus von sooooo weit weg kamen. Ein Gruppenfoto von uns und der ganzen Hotelbelegschaft musste auch noch geknipst werden, als Souvenir an diesen für sie so ereignisreichen Abend. Die Flasche Rum, die wir von unserer Reiseleiterin in Panama zum Abschied erhalten haben, leerten wir dann alle zusammen im Hotelgarten als Nightcup.

Gruppenfoto im Hotel

Zum Glück sind wir zeitig Richtung Medellin gestartet, denn nun ging’s über Stock und Stein bergauf (meist) und bergab (selten). Über einen 2600 Meter hohen Pass und dann gute 1000 Meter wieder runter nach Medellin. Die steilsten Stellen eng und mit etlichen Baustellen (die Regenzeit hat auch hier ihre Spuren hinterlassen). Der Scheff war in seinem Element am Steuer, der gestrige Tag war so etwas wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag in einem für ihn. Sascha, das ist unser 2. Fahrer, durfte aber auch ans Steuer. Er ist Journalist und Filmer (er macht eine Dokumentation über diese Reise) und zudem Testfahrer für Omnibusse. Er hat uns aber nicht wie Dummies durch die Kurven geschleudert, sondern uns sanft wie auf Engelsflügeln durch die Landschaft geschaukelt. Nicht, das ihr jetzt glaubt wir führen auf Nebenstraßen, oh nein, dies ist die Panamericana, die Hauptstraße Nr 1 von Nord nach Süd. Sie gilt oft als „Autobahn“ und ist daher mautpflichtig, obwohl sie schmal und nur ganz selten (bei der Einfahrt in große Städte) richtungsgetrennt ist. Dörfer und Städtchen werden auch nicht umfahren, die Straße fährt mitten durch, was für uns natürlich viel spannender ist – Leben pur eben – für die Chauffeure wohl eher nervig.

Die Landschaft
Immer wieder staunen wir über die Landschaften, die wir durchfahren. Auf Passhöhen von 2500 Metern und höher wachsen Kartoffeln und/oder Mais, es weiden Kühe unter Palmen. Im Regen- oder Nebelwald wachsen die Farne als Bäume. Die edelsten Blumen (z.B. Strelizien/Orchideen) wachsen als Unkraut im Urwald. Tulpenbäume blühen grellrot bis orange. Überhaupt herrschen bei den Blumen die ganz kräftigen, knalligen Farben vor. Und zudem im Wald so viele Grüntöne, wie man sie sich gar nicht vorstellen kann.

Medellin
Heute haben wir uns nun Medellin angeschaut. Erst mit einem kleinen Bus, dann zu Fuß. Die Stadt hat nicht einen eigentlichen Kern, schon gar keinen historischen. Ist aber riesig und was auffällt, die meisten Häuser sind aus rotem Backstein gebaut, auch bei ganz vielen Hochhäusern sind die Fassaden mit Backsteinen verklinkert. Mitten in der Stadt liegt ein kleiner Flugplatz, die (eher kleinen) Flugzeuge kommen steil von den Bergen angeflogen und landen mitten in einem Quartier, nicht weit von unserem Hotel entfernt, ich kann sie von meinem Zimmer (im 12. Stock) aus starten und landen sehen. Hier hätte ich nicht hinfliegen wollen, so viele Valium, wie ich da gebraucht hätte bei meiner Flugangst gibt es gar nicht.
Apropos Hotel, ich habe in einem der Blogs einen kapitalen Bock geschossen: In Granada waren wir nämlich in einem super schönen ehemaligen Kloster untergebracht, die Absteige fanden wir in San Juan del Sur vor.
Heute Abend gehen wir (fast alle) in eine Folklore Tanzshow. Ich berichte dann nachher weiter.

Es ist halb 11Uhr, die Tanzshow war großartig. Die Begleitmusik allerdings so laut, dass man Oropax gebraucht hätte, mein Tinnitus (und nicht nur meiner) wird mich die nächsten paar Tage strafen.

Morgen wollen wir schon 6.45 Uhr starten, wir haben gegen 400 Kilometer Weg vor uns und bei den Straßenverhältnissen in Kolumbien haben wir keine Ahnung wie lange wir unterwegs sein werden, vier Stunden Fahrzeit werden mit Sicherheit nicht reichen. Aber wir haben’s ja gut, wir können im Bus noch etwas schlafen. Eingekauft haben wir auch, damit wir was Süßes zu den Kaffeehalten zu picken haben.

Darum sage ich tschüss und adieu und gehe ins Bett
Hasta la vista

Heidi

Schwarzwaldi Ⅱ

Beitrag und Foto von Axel Lehmann

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA

Der Fahndungsaufruf war erfolgreich: Er ist wieder da, allerdings nicht das Original, aber ein echter Abkömmling. Schwarzwaldi hat vor seiner Abreise im April „Spuren“ hinterlassen, und so konnten wir jetzt Schwarzwaldi II als Wachhund  für die Südamerikaetappe mit an Bord nehmen. Wie es Schwarzwaldi durch die diversen Zollkontrollen nach Kolumbien geschafft hat, will uns seine Betreuerin nicht verraten. Wir vermuten stark, dass Schwarzwaldi II über direkte Beziehungen zu den Zollhunden verfügt hat.

Schwarzwaldi II bewacht jetzt direkt den Eingang (siehe Beweisfoto, man beachte den entspannten, kolumbianischen Kollegen links unten), endlich fühlen wir uns wieder sicher!