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Category Archives: Panamericana Mittelamerika
Nachtrag zu Reiseimpressionen II
von Denise Mauser Bonamini
Liebe Freunde des Avanti Blogs,
Beim Durchlesen meines Berichtes fällt mir auf dass die Kritik der Hotels den Eindruck erwecken kann dass wir nur in „Mängel Hotels“ übernachtet haben, dies stimmt so keinesfalls, wir haben auch in herrlichen Hotels genächtigt! So habe ich z.B. die Anlage am Atitlan See in bester Erinnerung, super Lage direkt am See mit tollem Park und botanischem Garten und alle Zimmer mit Balkon und Blick auf den mit Vulkanen umragten See, für mich war dies das beste Hotel der Reise. Aber es gab noch viele andere gute Hotels die ich jetzt hier nicht aufzählen kann, kommunizieren muss ich aber noch, dass die meisten Hotels in außergewöhnlichen Lagen waren mit schönen Gartenanlagen und sehr oft haben wir in alten Gemäuern von historischen Gebäuden geruht. Dies zur Ergänzung meines Endberichtes von der Mittelamerika Reise!
Nun verabschiede ich mich definitiv als Blogschreiberin und gehe zu den Leser über die die Weiterreise mit großem Interesse verfolgt und gespannt auf neue Berichte und Fotos wartet!
Ganz herzliche Grüße rundum
Denise
Reiseimpressionen II
Von Denise Mauser Bonamini
Nach erlebnisreichen 6 Wochen Mittelamerika sind wir wohlauf, mit ca. 5000 Fotos und Unmengen von herrlichen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck, wieder in unserer Wahlheimat im Schweizer Ländle, zurück. An meiner Begeisterung wie im ersten Artikel „Reiseimpressionen vom 08. Oktober“ beschrieben, hat sich gar nichts geändert.
Die zuletzt bereisten Länder (Nicaragua, Costa Rica und Panama) waren mit wenigen Ausnahmen (Städte Besichtigungen in Leon, Granada und Panama City, allemal sehenswert) von Natur Erkundungen geprägt. Die Landschaften sind auch wieder sehr reizvoll, Bergketten, mächtige Vulkane, große Seen und immer wieder die prächtigen Küsten! In den dichten und kaum passierbaren tropischen Regen bzw. Nebelwälder herrscht die Farbe grün in allen möglichen Schattierungen vor, ich wusste vorher gar nicht dass es so viele Nuancen gibt. Früher gab es bei uns üblicherweise schöne Zimmerpflanzen, Philodendron, Gummibäume, usw., stellen Sie sich vor dass in den dortigen Wälder diese Sorten Pflanzen in XXXXL Grösse wachsen, wie Unkraut. Die wuchtigen und riesenhohen Bäume sind mit Unmengen Epiphyten (z.B. Bromelien, Orchideen) und mit Moose überwuchert. Auch die Tierwelt hat mindestens genauso viel zu bieten, Kreaturen die ich so noch nie gesehen hatte in der freien Natur, „Weißschulter Kapuzineraffe, Stirnlappenbasilisk, roter Baumfrosch, Schlangenhalsvogel, Karakara, Ara, Jabiru, Plattschnabelmotmot, Blattschneiderameise, Morphofalter,“ um nur einige zu nennen. (im Blog vom 17.10. finden Sie Fotos von einigen der genannten Tiere).
Ein Highlight der besonderen Art ist der nächstes Jahr 100- jährige Panama Kanal, die Dimensionen der Schleusen sind überwältigend. Täglich können maximal 43 Schiffe den Kanal durchfahren, deshalb werden neue Schleusen gebaut um die Kapazität um ca. das Dreifache zu erhöhen. (Preisvorstellungen für eine Passage, zwischen 90.000 und 400.000 US$).
Fazit der Reise:
In all diesen Länder sind wir immer sehr freundlich, sogar herzlich von der Bevölkerung empfangen worden, haben nie Gefühle der Unsicherheit empfunden. Dieses Verhalten hat uns sehr überwältigt und positiv gestimmt, weil in den Europäischen Medien meistens von Überfällen, ja sogar von Mord die Rede ist.
Festgestellt haben wir dass die Hotel Kategorien nicht mit unserem Standard vergleichbar sind. Die Anlagen sahen immer tip top aus, schöne Gärten und meistens mit einem Schwimmbad bestückt. Auf dieser Reise wurden oft die Zimmer gewechselt. Gründe: kein Fenster im Zimmer, Dusche oder Klo funktionierten nicht, Zimmer sehr spartanisch eingerichtet, ohne Schrank oder Ablagemöglichkeit, übler Geruch des Zimmers und des Bettinhalts (Schimmel), Regen im Zimmer, sogar in vermeintlich 4* Hotels wurde einiges beanstandet, z.B. starker Insektizid Geruch der vermutlich aus der Klimaanlage kam. In einer Hotelanlage wurde kurzerhand und ohne Vorwarnung das Wasser abgedreht, nach mehrmaligem Fragen hat man uns erklärt dass sie nicht an der öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen wären und es sehr wenig geregnet hätte deshalb ihr Brunnen leer sei! Gestaunt haben wir oft bei der Zuteilung der Zimmer: desöfteren hatten Einzelreisende Zimmer mit 2 Betten, dagegen Paare nur 1 Bett, wo bleibt da die Logik?
Wir haben uns die Laune nicht verderben lassen, die Gruppe hat zusammen gehalten und fröhlich ging es weiter, am besten mit einer Margarita vor dem Abendessen.
Essen ist immer wieder ein wichtiges Thema, auch in dieser Beziehung sind wir positiv gestimmt, Voraussetzung ist allerdings dass man Mais mag. Wir sind verwöhnt worden mit landestypischen Speisen, Fisch, Steaks usw. Ein besonderer Höhepunkt waren aber die sonnengereiften Früchte, Bananen, Mangos, Papayas, Ananas und einige mehr, kein Vergleich zu der hier angebotenen Ware, super lecker!
Besonders erwähnenswert finde ich dass jede(r) Einzelne von uns sich entscheiden konnte ob sie (er) am Tagesprogramm teilnehmen möchte oder sich mal ausklinken bzw. ausruhen wollte und die Hotelanlage nutzen. Diese Alternative wurde öfters genutzt, vor allem von den Mitreisenden die schon länger dabei waren oder auch noch weitergefahren sind, ich selbst habe sie nur ein Mal in Anspruch genommen. Natürlich war dies nicht an Bustagen möglich!
Bezüglich Bustagen, sehr schade dass wir nicht den roten Bus zur Verfügung hatten, die Qualität der Busse schwankte von Land zu Land. Auch waren meines Erachtens ein Teil der Busstrecken zu lang bemessen.
Ich bin sehr froh dass mein Mann und ich mich zu dieser erlebnisreichen ca. 9500 Km langen Reise entschlossen haben. Sicher haben wir vieles Sehenswertes nicht gesehen, haben wir auch nicht erwartet, aber wir haben einen guten Einblick in diese Länder bekommen und können jetzt gezielt interessantes in weitere Reisen einplanen, wir werden bestimmt gewisse Gebiete nochmal bereisen, so z.B. die Maya Kulturstätten, Costa Rica ….
In diesem Sinne, hasta la vista Mittelamerika!
Gute Weiterreise und alles Gute für unsere nette Gruppe, inkl. Ina und Hans-Peter von uns Beiden, es war eine spannende und gelungene Reise!
Denise
Nachtrag – Fotos vom Panamakanal
Mittelamerika Fotos
Fotos aus Costa Rica und Panama…
Unser erster Tag in Panama
Geoposition vom 14. Oktober 2013
WANTED!!!
Kolumbien – zurück zum roten Bus Teil 2
Endlich!
Heute haben wir uns auf 9 Uhr beim Hafen verabredet, aber Ramon ruft mich kurz nach 8 Uhr im Hotel an und erklärt, dass noch Formulare ausgefüllt werden müssten, und dass ich besser im Hotel warten solle, bis er mir in vielleicht eineinhalb Stunden Bescheid gebe. Es sei aber alles in Ordnung, heute könne ich den Bus in Empfang nehmen. Um zehn ist es so weit, am Hotel stehen viele Taxen und ich kann losdüsen.
Heute, am Samstag, gibt es keinen Stau. Erstens haben viele Kolumbianer die gestrige Aufholjagd zum 3:3 gefeiert, wie ich den Freudengesängen am gestrigen Abend entnehmen konnte, und liegen sicher noch im Bett. Außerdem sind wieder Mopeds, Roller und Motorräder unterwegs. Die Sonne scheint und verdampft die Riesen- Wasserlachen, die das gestrige Abendgewitter verursacht hat. Es war so stürmisch, dass ich mir überlegt hatte, wie lange es noch gehen würde, bis die Fensterscheiben in meinem Zimmer eingedrückt würden. Gefühlt hat es jetzt schon 50 Grad, und wenn ich heute Nachmittag zurück sein werde, sieht mein blaues Hemd aus wie gebatikt, aus so viele weisse Streifen von ausgeschwitztem, getrocknetem Salz sind darauf zu sehen! Ich bin hier in den Tropen, bitte nicht die Nase rümpfen. Das ist schon okay so für mich! In Freiburg ist gefühlt bereits der Winter eingezogen, teilt man mir per SMS mit. Dann geht die Skifahrerei ja bald los! Schön für Euch! Wenn ich eine Abkühlung brauche, stürze ich mich ins karibische Meer vor meiner Haustür oder suche einen klimatisierten Raum auf. Hat alles Vor- und Nachteile!
Als ich beim Hafenbüro eintreffe, ist nur Elvira da – Ramon hat Kopfschmerzen. Von gestern habe ich noch meinen Besucherausweis, und so erübrigt sich die erste Stunde des Wartens. Auch sonst geht es verglichen mit gestern zügig vonstatten mit Papieren und zu leistenden Unterschriften. Dann sind wir auch schon fertig. Sonja fährt mich um den Block an ein anderes Tor. Ich muss meinen Pass abgeben, eine Unterschrift leisten (wer hätte das gedacht?), bekomme eine gelbe Warnweste und einen Helm verpasst. Dann heisst es warten auf den Mann, der mich zum Bus begleiten soll. Ein motorisiertes Dreirad fährt vor und bringt mich in ein Büro. Ich muss die Papiere vorzeigen, eine Unterschrift leisten und soll meine Passnummer daneben eintragen. Muss ich die inzwischen auswendig herunterbeten können? Denn mein Pass befindet sich am Eingangstor! Zum Glück habe ich ein Passkopie dabei.
Dann aber geht es zu dritt zum Bus. Wunderbar rot leuchtet er zwischen weissen, grauen, schwarzen LKWs, Aufliegern und Spezialfahrzeugen hervor. Wieso sind heute alle Nutzfahrzeuge grau, anthrazit und weiss? Vielleicht gibt es eine weltweite Vorschrift, von der ich noch nichts mitbekommen habe?
Ich laufe einmal herum, stelle auf den ersten Blick keine Schäden fest und lasse mich von meinem Begleiter vcr dem Bus fotografieren. Hatte ich Ute aus dem Avanti-Büro versprechen müssen! Den Helm darf ich dafür nicht abnehmen, auch die Warnweste nicht. Egal! Hinein in den Innenraum! Sah der Bus von außen ganz manierlich aus, erwartet mich hier ein erster Schock: Alles, was sich in Verbandskästen, in Taschen, Behältern oder Ablagen befand, liegt wild durcheinandergewirbelt auf den Sitzen und dem Boden! Das Armaturenbrett total verstaubt! Wo ist der Wackeldackel „Schwarzwaldi“, den wir zum Abschied geschenkt bekommen haben? Er ist weg. Und die Christophorusfigur aus Fatima, der Schutzpatron der Reisenden? Ist weg. Die fest installierte Handyhalterung? Weg. Dafür das reinste Chaos in den ersten Reihen und hinten bei den Tischen.
Ich möchte den Motor starten. Geht nicht. Ist vielleicht noch ein Gang eingelegt? Ich möchte den Schalthebel auf Neutral stellen, aber bei der ersten Berührung habe ich ihn in der Hand. Er ist herausgerissen. Wunderbar. Ich stecke ihn auf, finde den Leerlauf, der Motor startet. Wenigstens das. Aber der Schalthebel wackelt herum, ist nicht festzukriegen. Der Staubsauger ist ebenfalls weg, stelle ich fest. Ich bin gespannt, was ich bei der Generalinspektion und beim sauber Machen noch alles vermissen werde!
Nicht verschwunden sind allerdings drei Flaschen Olivenöl, die noch aus Griechenland stammen für unsere Picknicks, der Kaffee, den wir in Kasachstan noch gekauft hatten, und den der chinesiche Zöllner abgreifen wollte, da sind auch die Waschbürste und Abzieher, die Kisten mit Tolis Werkzeug, wobei ich nicht über deren originalen Inhalt Bescheid weiss. Meine Laufschuhe sind da, die alten Wanderstiefel, die Tische fürs Picknick, mein Sonnenhut aus Spanien, und ein altes Jackett, das ich extra hängen gelassen hatte, damit es etwas zu stehlen gab, das ich nicht vermissen würde. Auch eine extra zum Stehlen deponierte Schachtel Zigaretten liegt an ihrem Platz. Was aber sonst noch fehlt, werde ich wohl erst nach und nach mitbekommen, wenn ich ganz routinemässig danach greifen möchte. Wie meine Baseballmütze, mit der ich meine Augen bei Sonneneinstrahlung beschatte, damit nicht ein heruntergelassenes Sonnenrollo die freie Sicht meiner Mitreisenden nach vorne behindert, wie mir eben einfällt. Die ist auch weg. Und das Funkmikrophon!
Der erste Eindruck ist ärgerlich und lässt gleichzeitig hoffen. Es hätte noch schlimmer kommen können. Gelegenheit macht Diebe. Wenigstens haben sie keine Delle reingefahren, wenn auch der Zustand des Schalthebels nicht darauf hindeutet, dass hier Profis am Steuer waren, sondern Gewalttäter. Ob auch die Kupplung malträtiert wurde, lässt sich später am Computer feststellen. Der erste Eindruck ist zwiespältig. Ich werde auf alle Fälle viel Arbeit haben, den Wagen wieder wohnlich herzurichten. Nur ein Frage der Zeit. Und was weg ist ist weg. Staubsauger kann man kaufen, der Rest, der fehlt, lässt sich hoffentlich ebenfalls sukzessive ersetzen – der kitschige Wackeldackel natürlich nicht. Saubande!
Als ich den Rückwärtsgang einlegen will, um aus meinem Parkplatz herauszufahren, geht er nicht rein. Ich kann machen, was ich will, es geht nicht. Aber bevor ich nun nach der ganzen Frustration einen Wutausbruch kriege, nehme ich die Verkleidung ab und sehe nach: Die Gewaltbehandlung des Schalthebels hatte zur Folge, dass ein Gelenk aus der Pfanne gedrückt wurde. Kein Problem, ein Handgriff und der Rückwärtsgang funktioniert.
Am Tor bekomme ich meinen Pass zurück, nachdem ich wieder einmal unterschrieben habe und zusätzlich einen Fingerabdruck abgenommen bekam zum krönenden Abschluss. Elvira lotst mich Richtung Zentrum – ja, ich fahre wieder! Fahre den Bus, der uns nach Shanghai gebracht hatte, der nun so viele Wochen nicht dabei sein konnte, weil ein kleiner amerikanischer Zöllner seine Macht beweisen musste. Endlich wieder unser Bus, der uns nun zumindest noch den letzten Abschnitt wieder ein rollendes Wohnzimmer sein wird auf dem Weg nach Feuerland.
Jetzt steht er gut bewacht vor dem altehrwürdigen Hotel Caribe in Cartagena las Indias, das von der kolumbianischen Regierung zum Nationaldenkmal erklärt wurde und wartet auf Abenteuer. Bald gehen sie weiter!
Viele Grüße aus der Karibik
Hans-Peter Christoph