Geoposition vom 17.September

Morelia, laut Hans-Peter eine wunderschöne Stadt mit knapp einer Million Einwohnern und mit einem sagenhaft schönen Hotel aus 18. Jahrhundert – Bilder folgen bestimmt noch:)

Ein Hinweis aus dem Avanti-Büro: Wie bestimmt auch unsere Blog-Leser verfolgen auch wir die aktuellen tragischen Ereignisse durch die Stürme in Mexiko und unser Mitgefühl ist bei den betroffenen Personen.

Die Avanti-Reisegruppe ist wohlauf, auch der weitere Verlauf ist aktuell nicht gefährdet.

La Loca de San Blas

Beitrag von Ina Jander

Auf unserem Weg von Mazatlan nach Guadalajara kamen wir ganz nah an der kleinen Hafenstadt San Blas vorbei:

Man erzählt sich die wahre Geschichte einer Frau, die Anfang des 19. Jahrhunderts hier direkt am Pazifik lebte. Ihre große Liebe war Matrose, er fuhr zur See. Sie schworen sich ewige Liebe, er, dass er wieder zurückkommen, sie, dass sie immer auf ihn warten würde.
Er kam nicht zurück, weshalb, ist nicht überliefert. Aber sie wartete. Jeden Abend ging sie in den Hafen und legte dafür immer dieselben Kleider an, die sie beim Abschied getragen hatte, damit er sie ja auch erkenne.
Die Leute nannten sie verrückt, loca, und wollten sie einsperren. Sie aber wehrte sich und jeden Tag ihres Lebens ging sie abends in den Hafen und wartete. Sie wurde alt und starb, und man erinnerte sich an sie als die Verrückte von San Blas.
In den Sechziger Jahren errichtete man im Hafen von San Blas ein Denkmal für die Verrückte: die kleine ca. ein Meter sechzig hohe Metallstatue einer Frau mit nach hinten wehenden Gewändern, die Arme sehnsuchtsvoll dem Meer entgegen gestreckt, steht auf der Mole (el muelle auf Spanisch) von San Blas.
Und inzwischen zeigt sich, dass sie nicht vergeblich gewartet hat: unter den Matrosen hat es sich herumgesprochen, dass da eine ist, die auf sie wartet. Sie sind so berührt von dieser Frau und ihrer Treue, dass sie angefangen haben, ihr Blumen zu bringen, bevor sie in See stechen.
Und so liegen der Verrückte von San Blas nun immer frische Blumen zu Füssen.
Aus dieser traurigen und Geschichte einer einzelnen einsamen Frau ist nun etwas Tröstendes, Liebenswertes und fast Heiteres geworden.

Im Jahr 1997 veröffentlichte die mexikanische Gruppe „Maná“ ein Lied mit dem Titel „En el Muelle de San Blas“. Es wurde der Sommerhit 2000 in Europa, aber kaum einer wusste, um was es dabei ging: um die „Verrückte“ von San Blas, die auf der Hafenmole wartet, und deren große Liebe im Lied von Maná am Ende das Meer geworden ist.

Soweit die Geschichte, wie sie uns hier in Mexiko erzählt wurde. Die Internet Recherche ergab, dass es diese Frau tatsächlich gegeben hat. Aber nicht vor fast zwei Jahrhunderten, sondern sie starb erst 2012 im Alter von 63 Jahren. Ihr Verlobter war Fischer, vier Tage vor der Hochzeit 1971 fuhr er hinaus und kam nicht zurück, keiner weiß was aus ihm geworden ist.
Danach stand sie wirklich täglich in ihrem Hochzeitsgewand auf der Mole und streifte auch so gekleidet durchs Dorf, immer auf der Suche und in Erwartung ihres Liebsten. Ihren Lebensunterhalt fristete sie mit dem Verkauf von Süßigkeiten und erzählte dabei gelegentlich auch ihre Geschichte. So hat sie auch der Sänger von Maná persönlich kennengelernt und der ließ sich, berührt von ihrem Schicksal, zu dem Lied inspirieren.
Den spanischen Internet-Texten, die sich auf die „Loca de San Blas“ beziehen, war nicht sicher zu entnehmen, ob nach ihrem Tod die kleine Skulptur auf der Mole schon installiert oder erst in Planung ist. Und ob Maná bei deren Einweihung gesungen haben oder dann singen werden.

Uns hat die erste Version besser gefallen, besonders das Ende der Geschichte, wo die Matrosen der verrückten Wartenden Blumen zu Füssen legen.
Aber die Tatsache, dass die Geschichte SO erzählt wird, ist schon wieder eine neue Geschichte.

Auf dem Weg nach San Ignacio

Beitrag und Bilder von Hans-Peter und Ina

Mittagspause in Guerrero Negro. In den Wintermonaten kommen die Grauwale in großer Zahl für die Paarung und um die Jungen zu gebären hierher. Vor zwei Jahren wurden hier fast 2500 Wale gezählt. Wir sitzen bei Mario in der Wüste, neben uns der Pazifik, und warten auf das Mittagessen. Da gerade keine Walsaison ist, ist Mario der einzige, der offen hat. Im Ort Rosario, durch den wir vor ca. einer Stunde kamen, waren beide Lokale geschlossen. Marios Restaurant sieht ein bisschen aus wie eine Jurte, aber sie ist fast ganz aus Kaktusholz gebaut.

Der erste Tag in Mexico

Bilder von Hans-Peter und Ina …

Unterwegs ist die Gruppe in Mexico mit einem ganz neuen Irizar aus mexikanischer Produktion mit Scania-Chassis. Am Steuer sitzt Umberto aus Mexico-City.

Auf dem Weg nach Ensenada gab es am Nachmittag eine Weinprobe bei Mont Chanic: Vier Weissweine, vier Rotweine bei 35 Grad im Schatten…

In diesem Sinne … ¡Salud!