Neuigkeiten vom großen Roten

Liebe Leute,

wer aufmerksam in den Blog schaut und gelegentlich rechts in die Landkarte mit dem GPS-Tracking klickt, hat es bemerkt: Die Position unseres Setra hat sich verändert. Erst war auf dem Satellitenbild einen Tag lang eine veränderte Position in Panama zu sehen, und jetzt sendet er ein Signal aus Cartagena de las Indias in Kolumbien, dieser wunderschönen Kolonialstadt in der Karibik!

Wie kommt das so überraschend? Am Montag erreichte uns überraschend die Nachricht von der Reederei, dass das ursprünglich für den Transport aus Panama nach Kolumbien vorgesehene Schiff Verspätung habe und nicht rechtzeitig zum Start der Südamerikaetappe eintreffen würde. Was für eine Riesenenttäuschung! Nicht auch das noch!

Wir waren schon dabei, alle möglichen Alternativen auszuarbeiten und mögliche Szenarien durchzuspielen, als es am Dienstag hiess, es gäbe vielleicht noch an diesem Abend eine Möglichkeit zur Verschiffung, falls wir uns schnell entschlössen. Tatsächlich: Am Dienstagabend, als wir in San Juan del Sur im Hotel eintrafen, war die Email mit der Bestätigung da, dass die Verschiffung geklappt habe. So bin ich am Mittwoch mit dem Taxi nach Managua zum Flughafen gefahren, während sich unsere Gruppe nach Costa Rica aufmachte. Denn für die Einfuhr des Busses muss ich anwesend sein.

Mit einem Umstieg in Panama traf ich am späten Mittwochabend in Cartagena ein.

Jetzt ist es mitten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, vor zwei Stunden muss der Bus entladen worden sein, wie ich dem GPS entnehme.

Es war am 8. Juni am Nachmittag, dass ich den Bus im Hafen von Shanghai abgestellt hatte. Ich weiss noch, dass es so stark von oben geschüttet hatte, dass ich in meine Badehose schlüpfte, um den Bus mit Hilfe der Regengüsse zu waschen. Ich bin etwas verrückt in dieser Beziehung, ich weiss. Aber ich wollte den Setra die große Reise über den Pazifik sauber antreten lassen. Er hatte es verdient, so treu und zuverlässig, wie er uns nach Shanghai gebracht hatte! Nie hätte ich mir damals vorstellen können, dass es sooo lange gehen würde, bis ich ihn wieder sehen würde.

Nur am 11. Juli konnte ich in Tacoma/Washington von außerhalb des Zollgeländes noch einen kurzen Blick aus der Ferne auf ihn werfen, bevor er vom U.S. Zoll in einer Halle unter strengen Verschluss kam und ihm wochenlang die Einfuhr verweigert wurde. Danach stand er seit August zur Zwischenlagerung im Hafen von Panama. Aber jetzt ist er hier. Keine 6 Kilometer Luftlinie von meinem Hotel in Bocagrande entfernt. Endlich.

Morgen, am Freitag also, treffe ich den Zoll-Agenten und dann sehen wir weiter. In den nächsten Tagen sind die Formalitäten zu erledigen. Ich hoffe, den Bus dabei einmal inspizieren zu können. Ich bin gespannt, wie er die Transporte und Lagerorte der letzten Monate überstanden hat. Ich werde berichten.

Viele Grüße aus Cartagena

Juan-Pedro de la Carretera

 

Das Nähkästchen plaudert doch wieder

Beitrag von Heidi Bisang

Liebe Blogleserinnen und -leser

Das Nähkästchen plaudert doch wieder

Die Fahrt von San Salvador nach León haben wir in „nur“ 11 ½ Stunden hinter uns gebracht. Wir sind um 5.45Uhr!!! losgefahren, das hat uns wohl mindestens eine Stunde Zeitersparnis gebracht, weil wir so ganz ohne Staus durch die Stadt gekommen sind. Die Aus- bzw. Einreisen durch Honduras und Einreise in Nicaragua ging relativ zügig voran, unser neuer Reiseleiter für Nicaragua hat uns zielgenau durch León gelotst, so dass wir bereits um 17.15Uhr vor dem Hotel standen.

Das Hotel…

…ist ein entzückendes ehemaliges Kloster, die Zimmer gehen alle von einem Innenhof aus und sind sogar mit Klimaanlage ausgestattet. Ich kann also im auf 24 Grad runtergekühlten Zimmer schreiben. Überhaupt hatten wir immer wieder extrem hübsche Hotels im Fincastil mit lauschigen Höfen und Gärten, wir können uns also überhaupt nicht beklagen, sondern ganz einfach nur genießen. Ausnahme: Stadthotel in San Salvador: Viel Marmor, etwas verwohnt und stillos, aber für eine Nacht absolut genügend.

Die Städte

Gerade die kleineren Städte wie Antigua Guatemala oder jetzt León de los Caballeros haben einen etwas leicht morbiden Charme und etwas Museumscharakter. Die Menschen sind alle freundlich und auch Gaunereien – vor denen wir gewarnt wurden – haben wir zum Glück noch nicht erfahren.

Aufregungen gab’s allerdings schon und zwar um

Kreditartenverluste

Angefangen damit hat’s schon in Baja California, da hat jemand seine Karte wohl im Automaten stecken lassen, die Karte ist gesperrt, niemand hat versucht Missbrauch damit zu treiben. Dann wollte eine Dame in Antigua Guatemala Geld aus dem Automaten ziehen und hat aus Versehen die Karte in den Schlitz für die Quittungen gesteckt. Dort verschwand sie (die Karte) dann auf Nimmerwiedersehen. Unser damaliger Reiseleiter (der Oberschnuri Peter) hat sich aber sämtliche Beine ausgerissen und es tatsächlich fertig gebracht, dass ein Techniker aufgeboten wurde, der den Automaten aufgeschraubt und die Karte gerettet hat. Chapeau, ein Meisterstück – und das in einem Städtchen in Mittelamerika!!! Gestern nun an einer Raststätte kurz nach der Grenze wollten viele von uns Geld in der Landeswährung (wir sind jetzt bei Cordobas angelangt) vom Automaten ziehen, auch ich. Kaum hatte ich das Geld versorgt, fehlte meine Kreditkarte. Zu Dritt haben wir erst das Portmonnaie (Geldbeutel) Fach für Fach ganz genau untersucht, dann das selbe Spiel mit der Handtasche, die Karte blieb spurlos verschwunden. Im Hotel angekommen habe ich von der Lobby aus (im Zimmer war der Handyempfang zu schwach) die Karte gesperrt. Nach dem Nachtessen, als es ans Bezahlen der Getränke ging habe ich mit dem Portmonnaie rumgespielt und gemerkt da gibt’s ja noch ein Außenfach und was war darin versteckt? Ihr habt’s erraten: meine Kreditkarte. Entsperren ging zwar nicht mehr, aber ich habe noch eine zweite Karte. Ende gut alles gut.

Vulkane

Ein großer Teil meiner ReisegenossInnen sind heute früh auf einen noch aktiven Vulkan gestiegen um in den Krater sehen zu können. Ich habe  mich nicht getraut (500 Meter Aufstieg davon über 200 steile Kletterei) bei dieser Hitze mitzugehen. Dafür werdet Ihr jetzt  mit dem neusten Klatsch versorgt. Vulkane begleiten uns übriges schon seit Mexico, wir sind hier in einer tektonisch sehr unruhigen Zone unterwegs.

Heute Nachmittag werden wir eine Rumfabrik besuchen, inkl. Degustation (das gibt wohl eine lustige Runde) und anschließend werden wir noch zu heißen Quellen gebracht. Allerdings nicht um darin zu baden, das wäre höchstens für Hummern angesagt.

Morgen Vormittag schauen wir uns das Städtchen samt weltberühmter Kirche an, bevor es dann am Nachmittag weiter geht nach Granada, wo wir auch 2 Nächte verbringen werden.

Ihr seht, wir sind endlich, endlich beim Avanti-Tempo angekommen und hoffen natürlich, dass das so bleibt bis Feuerland.

Ich mache jetzt Schluss und gehe mich im Pool ein wenig abkühlen.

Seid alle ganz herzlich gegrüßt von Euerm Schreiberling,

Heidi

Reiseimpressionen

Beitrag und Bilder von Denise Mauser Bonamini

Liebe Freunde des Avanti Blogs!

Reiseimpressionen

Seit nunmehr knapp 4 Wochen sind mein Mann und ich herzlich in die Avanti Familie aufgenommen worden und müssen diese lieb gewonnene Runde leider schon in Panama City  wieder verlassen. Ja die Zeit vergeht wie im Fluge, dabei reisen wir bekanntlich in Bussen, sehr schade dass wir nicht wie geplant in den Genuss des  hoch gelobten ROTEN BUSSES kommen, (er wartet sehnlichst auf seine famliy in Kolumbien), trotzdem müssen wir keinesfalls auf Komfort verzichten, aber ab und zu wächst  die Familie  mit sehr wohl willkommenen „Neuen“ aber da müssen wir unsere Stammplätze im Bus doch arg verteidigen. Wissen Sie, im Schnitt gibt es 48 Sitzplätze im Bus aber es kann schnell zu Engpässen kommen bei sage und schreibe 14 Passagieren! Im besagten Bus wird geschlafen, gelacht, diskutiert, telefoniert und…… gestrickt, ja Sie lesen richtig, Socken werden gestrickt, es ist schon eine kleine Reserve vorhanden, der nächste Winter kommt bestimmt und jetzt kommt der Clou, es wird auch Wäsche darin getrocknet, denn durch die  hohe Luftfeuchtigkeit, bedingt durch die Regenzeit in den bereisten Ländern, trocknen die Kleider kaum.

Unserem Bus Kapitän José, der uns seit Guatemala begleitet, gebührt ein großes Lob, er führt uns X Mal durch die schmalsten mit Autos oder mit Marktständen gesäumten Gässchen, nicht nur vorwärts, nein auch rückwärts. Manches Mal hätte kaum eine Hand zwischen den Hindernissen und dem Bus Platz. Gibt es gar kein Durchkommen wird kurzerhand die Strasse für uns gesperrt und wir dürfen in falscher  Richtung  in die Einbahnstraße fahren. Mit seinem Bremsverhalten sind wir allerdings weniger glücklich, da vermissen wir Umberto der uns sicher 3 Wochen lang durch Mexiko geführt hat. Chapeau, Hut ab vor beiden Chauffeuren!

Durch die Regenzeit sind die Landschaften ungewöhnlich grün, spätestens ab Februar wird sich die Farbe drastisch ändern und bis zur nächsten Regenzeit in gelb verharren.

Seit unserer Abfahrt haben wir X entgegengesetzte Klimazonen durchfahren, unendliche Wüsten, Kakteenwälder, aride Landschaften aber auch sehr fruchtbare, Hochgebirgszonen, Vulkane mit unaussprechlichen Namen davon  einige aktive, herrliche Seen, tropische und subtropische Landstriche  und unvergessen der pazifische Ozean!  Jeder Tag birgt neue Entdeckungen. Natürlich haben wir auch X Sehenswürdigkeiten, antike Stätten und interessante Städte besichtigt, diese aufzuzählen würde diesen Bericht sprengen. Interessierte können die Details im Programm nachlesen. Ich habe mit wenigen Ausnahmen (als wir z.B. mitten in der Nacht das Hotelzimmer wechseln mussten) jede Minute dieser Reise genossen und neue Freundschaften geschlossen.

Gestern mussten wir sehr früh aus den Federn, der Grund: X Grenzübergänge mit X Formalitäten um vor Anbruch der Dunkelheit nach Nicaragua  zu gelangen. Die Grenzgebühren steigerten sich von Land zu Land, Gebühren die im selben Land 2 Tage früher 2$ gekostet haben, waren gestern auf 3$ Dollar gestiegen, eine beachtliche Inflationsrate!

Auf der Fahrt wurde es uns nie langweilig, XX Polizei Kontrollen säumten unseren Weg, meistens mussten wir uns „freikaufen“ um stundenlange und unbegründete Schikanen rasch hinter uns zu lassen.

Um 17.00 Uhr waren wir an unserem Endziel „León“ glücklich aber müde angelangt.

In der Beilage finden Sie einige Fotos!

 

Viel Spass beim Lesen und viele Grüsse

Denise Mauser Bonamini

Liebe Blogleserinnen und -leser

Beitrag von Heid Bisang

Heute kommt nur ein kleines Nähkästchen

Unsere Reise ist viel anstrengender als wir geglaubt haben, die Distanzen sind lang und die freie Zeit elendiglich kurz. Drum schreibe ich halt auch nur noch kurze Berichte bis bessere (hoffentlich bald) Zeiten kommen.

Die Wege die wir zurücklegen sind lang und da wären wir schon bei den

Strassen

Sie sind zwar meist recht gut, aber halt schmal. Autobahnen gibt’s nur wenige. Auf den Landstrassen ist zu Beginn und Ende eines auch noch so kleinen Dörfchens – oft auch nur ein Weiler – eine Schwelle eingebaut, so dass der Bus auf praktisch Null abbremsen muss, mit anderen Worten wir werden ständig ausgebremst. Das verkürzt die Reisezeit natürlich nicht, ganz im Gegenteil. Morgen früh (um 5.30h, kein Witz!!) starten wir in San Salvatore Richtung Grenze nach Honduras, durch Honduras hindurch Richtung Nicaragua, Fahrdauer so zwischen 12 und 13 Stunden, also Zeiten, die wir von Avanti so ganz und gar nicht gewohnt sind. Zu Beginn bis an die Honduranische Grenze sollten wir Autobahn fahren können, wie’s dann weitergeht wissen die Götter. Wir hoffe natürlich zügig auf guten Strassen. Wir fühlen uns aber mit unserem Chauffeur und seinem Helfer sicher und wohl.

Die Reisebegleiter

Ändern natürlich auch von Land zu Land, da können wir wohl am Ende unserer Reise in Ushuaia viele Geschichten und Anekdoten berichten. Der, den wir in Guatemala und bis gestern Abend in El Salvador hatten, Peter, war ein Berliner mit dito Schnauze, der aber schon seit über 40 Jahre in Guatemala lebt. Er ist sehr von sich eingenommen, weiss alles besser und wir wunderten uns, warum er nicht schon längst Präsident diesen Landes ist. Wenn’s aber um Maya Ruinen geht, macht ihm keiner was vor, das ist seine Leidenschaft, nebst der Landwirtschaft, er ist gelernter Ing. Agr. (sagte er 3x täglich).
Seit gestern Abend haben wir einen neuen Guide Guillermo (Willi ohne Tell), der ist das pure Gegenteil: Maulfaul und wenig bis gar nicht orientiert was er uns eigentlich präsentieren sollte. Aber bis morgen Abend werden wir wohl noch gut mit ihm zu Gange kommen, denn freundlich ist er und er hat uns über Mittag sogar in eine nette Gartenwirtschaft geführt, wo wir lokale Spezialitäten geniessen konnten. Die letzten paar Tage gab’s nämlich nur kurze Mittagspausen (höchstens eine halbe Stunde) an einer Tankstelle mit angegliederten Shop mit grässlichen Sandwiches, Hotdogs oder anderen kulinarischen Sündenfällen. Apropos Pausenstops, bis jetzt gibt es auf dieser Reise keine

Klogeschichten

zu berichten. Die stillen Örtchen sind fast immer picobello sauber. Kosten oft ein paar Batzen und dafür bekommt man dann huldvoll eine Handvoll Papier überreicht, oft ist aber auch alles gratis zu haben. Eine Eigenart gibt es allerdings, das gebrauchte Papier muss in einen gleich neben der Schüssel stehenden Behälter entsorgt werden. Verstopfungsgefahr des Abflusses!!! Nach der ca. 15-wöchigen Reise werde ich wohl zu Hause zu Beginn das Papier aus lauter Gewohnheit neben das Klo schmeissen.

Unsere gute Laune

lassen wir uns aber trotz den manchmal etwas langen Fahrtagen ganz sicher nicht verderben. Denn die Natur, die wir ja auch vom fahrenden Bus aus geniessen können ist ganz einfach grandios. Seltene Bäume, Büsche, Blumen, Düfte, tolles Obst und Gemüse begleiten und begeistern uns täglich. Die Welt ist schöööön.

Hasta luego

Heidi