Obwohl der rote Avanti-Bus noch im Niemandsland zwischen Turkmenistan und Usbekistan steht – so haben wir doch Muße und Lust, in Buchara herumzuschlendern. In einem Seitengässchen des
Basars sitzt eine junge Frau an ihrer Malerarbeit – Aquarell, Mosaikzeichnungen und hellbraun getönte Bildchen mit Stadtansichten von Buchara. Ein Aquarell erinnert mich wegen der in sich verlaufenden Farben an die Malerei meiner vor 4 Jahren verstorbenen Mutter, die in hohem Alter wieder mit Malen begonnen hat:
durch Wasserverlaufstechnik entstehen ineinander verlaufende Farben ohne scharfe Abgrenzung – und so komme ich mit der jungen Usbekin, die sich als „Madina“ vorstellt, über dieses Bild ins Gespräch. Sie braucht für eine kleine Mosaikmalerei fast eine Woche, deshalb malt sie mehr kleine Aquarelle, was für sie einfacher und finanziell ergiebiger sei, und eben diese braunen Bilder. Sie erklärt mir, dass sie diese Arbeit mit Kaffee macht, mit aufgelöstem Nescafé ! Dadurch entstehen Farben, die dem Wüstensand und der Farbe der hiesigen Mauerziegel verblüffend ähnlich sind. Und diese Technik habe sie von ihrem Vater gelernt, der vor 5 Jahren verstorben sei. – Oh ja, sinnieren wir , vielleicht sitzen diese beiden , Madinas Vater und meine Mutter, irgendwo auf einer Wolke im All, unterhalten sich über ihre Malerei und lauschen unserem Gespräch…..eine Vorstellung, die uns beiden Menschen aus verschieden Erdteilen auf dieser kleinen Welt sehr gut gefällt!
Und selbstverständlich erstehe ich ein Kaffeebild, das Madina noch mit einer persönlichen Signatur mit ihrem Pinsel aus feinstem Katzenhaar versieht.
Ich freue mich, dass dieses Bild bei mir zuhause zwischen den Bildern meiner Mutter eine nette Erinnerung sein wird.
…da hätte Luis doch gerne ein Wörtchen mitgeredet, bei der Sache mit der Wolke….
Du entwickelst ja immer neue Schreibstile, zauberstneue Stimmungen….
Heute eine gute Weiterfahrt Euch allen mit speziellen Grüßen von Frauke und Eler an Dich.
Karin
Nicht mitgefahren, aber durch Eure Berichte trotzdem ein wenig dabei. Danke.
Lieber Papi,
dieser Artikel hat mich zu tiefst gerührt…!
Ich bin über die Art+Weise wie Du schreibst wirklich so begeistert… jeder Bericht ist ein ganz besonderer Genuss – mach weiter so und Du solltest ernsthaft überlegen zu Hause anzufangen ein Buch o.ä. zu schreiben…!!
Sei herzlich umarmt und noch eine wundervolle Restreise. Ich freue mich schon riesig auf unser Wiedersehen am kommenden Sonntag.
Bis dahin pass weiter gut auf Dich auf. Alles Liebste auch von Armin und Luis.
Deine Anna