Beitrag von Hilde Louis
Gold panning / wir haben es gemacht und — wir waren erfolgreich, jeder von uns. Das ist doch ein erstaunliches Glück. Aber das war gestern.
In Dawson City erwartet uns eine neue Herausforderung. Auf dem Klondike Highway geht es zunächst über den Klondike River in Richtung ………? Immer wieder sehen wir am Ufer kleine Zelte, Wohnwagen, Pick-ups und dann Unverzagte, die in ihrem Claim unermüdlich „waschen“. Ob wir es da nicht auch noch mal mit dem Goldwaschen versuchen sollten. Wir wollen es von unserem amerikanischen Busfahrer Chris genauer wissen. “ Oh no, they will greet you with a gun.“ Na, dann lassen wir das lieber und folgen unserem Guide Uli, denn er hat uns eine Wanderung vorgeschlagen.
Bis wir an den Ausgangspunkt kommen, genießen wir eine wunderbare Landschaft: Berge und Wälder / braun, grau, grün, dazwischen der Klondike und wir auf der Schotterpiste. Nur hin und wieder begegnet uns ein anderes Auto. So vergehen anderthalb Stunden. Dann macht Chris eine Linkskurve, wir sind da: GRIZZLY CREEK TRAIL. Vorsichtshalber frage ich bei Chris noch einmal nach. „Yes, Madam, wild animals are all around here.“
Der Himmel ist von einem klaren Blau, hier und da weiße Wölkchen.
Wir laufen los – hintereinander. Das soll sicherer sein. Der Pfad ist breit und weich. Es läuft sich angenehm. Die Bäume spenden Schatten. Wir entdecken Blaubeeren und rote Johannisbeeren. Sie sind so frisch, sie schmecken gut. Neben uns schlängelt sich ein kleiner Bach. Das Wasser ist ganz klar. – Wir reden viel, soll ein guter Schutz sein, um Bären nicht zu überraschen. Ein amerikanisches Paar kommt uns entgegen. „Did you see any bear?“ Sie winken ab, don’t worry. Beide haben Glöckchen an ihren Rucksäcken. Aber Reden ist besser, steht in allen Unterlagen, die wir im Visitor Center bekommen haben.
Langsam steigen wir höher, der Wald lichtet sich, wir können ins Tal schauen, sehen die Furchen in den gegenüberliegenden Bergen. Es ist ein wunderschönes Land.
Der anfangs breite Pfad wird enger, viele Wurzeln erfordern Aufmerksamkeit und es wird steiler und schließlich auch steiniger. Öfter machen wir jetzt Pausen und trinken Wasser. Es ist sehr warm geworden, wir gehen jetzt ohne den Schatten, den uns der Wald gespendet hat. Doch das hat den Vorteil, dass wir gute Sicht haben. Es könnte ja………!
330 Höhenmeter Anstieg haben wir schon geschafft, unser Ziel – ein See – liegt wohl noch etwas höher. Aber erst machen wir mal Picknick, letztlich haben wir eine beachtliche Höhe schon geschafft. Wir speisen genüsslich: kein Bär breit und breit. Den See lassen wir in Ruhe und steigen wieder ab. Wir sind uns einig: Wunderbar war’s.