Candlelight Dinner in Whitehorse, Canada

Beitrag von Ina Jander

Das Restaurant für unser Ankunfts-Abendessen in Whitehorse liegt zehn Gehminuten vom Hotel entfernt. Nach der langen Busfahrt begrüßen wir den kleinen Spaziergang, zumal die Luft frisch und angenehm warm zugleich ist.
Bei der Lokalität angekommen, werden wir durch eine Art Biergarten geführt und alle freuen sich schon, hier zu Abend zu essen. Die Tatsache, dass wir in Alaska und Kanada so oft im Freien sitzen können, ist für uns alle so besonders wie unverhofft. Damit hatte keiner von uns gerechnet.
Doch leider macht unser Platzanweiser nicht Halt hier draußen, sondern führt uns weiter in einen stark abgedunkelten Raum, der mit weißen Tischtücher und Servietten, schwerem Besteck, funkelnden Gläsern etc. festlich hergerichtet ist.
Alle Jalousien sind herabgelassen und da die auch noch schwarz sind, ist es düster im Raum. Dafür sind an drei Wänden Imitationen von brennenden Holzkaminen wie Bilderrahmen angebracht, die mit ihren künstlichen „Flammen“ den Raum etwas erhellen. Wir wundern uns sehr: wieso verdunkelt man in einem Land, in dem es für lange Monate sowieso dunkel ist, einen hellen sonnendurchströmten Raum?! Unser aller erster Impuls, die Jalousien hochzuziehen und das Sonnenlicht hereinzulassen wird gestoppt durch die freundliche aber bestimmte Bedienung, „this will spoil the atmosphere – there are some people who have booked a romantic evening!“
Das wollen wir natürlich nicht, den anderen Gästen den romantischen Abend verderben.

Wie schön, dass die Sonne immer noch am Himmel steht, als wir das Lokal nach dem Essen verlassen.

3 comments to Candlelight Dinner in Whitehorse, Canada

  1. Heide Ruf sagt:

    Hallo Ina und Hans-Peter,
    Ich verfolge Eure Reise mit Neid. Ich kenne Yukon und diese irrsinnig weite und beeindruckende Landschaft. Habt Ihr schon große Waldbrandflächen mit dem anschließend wachsenden grell roten fir weed (ich glaube so heißt es)gesehen? oder ein Moose am Yukon?
    Auch ich schaue jeden Tag nach, ob Euch der rote Bus schon entgegen kommt and I keep my fingers crossed.
    Liebe Grüße und viel Glück
    Heide

  2. „Romantic atmosphere“? – Kicher! Und immer wieder Danke für die atmosphärisch dichten, unromantisierenden, Schilderungen, liebe Ina. Einfach Klasse, durch sowas vom Arbeiten abgehalten zu werden (Freiburg, 33 Grad). Weiter so – und ich unterstütze die crossed fingers.
    Alles Liebe von Sigrid

  3. Elisabeth und Bernhard Katzer sagt:

    Schade, dass ihr das nicht alles im roten Bus machen konntet. Mit „The land of the free and the home of the brave”, wie es ein patriotisches Lied besing, scheint es bei den Amis ja nicht mehr weit her zu sein. Für uns wecken Eure Berichte aus Dawson City und Whitehorse nostalgische Erinnerungen. Im Jahre 1977 sind wir dort mit einer Gruppe im Kleinbus unterwegs gewesen. Allerdings haben wir nicht nur kleine Goldgräber-Claims sondern auch eine von riesigen „dredges“ umgewühlte Kieslandschaft in Erinnerung, mit denen im großen Stil Gold gewaschen wurde. Gute Weiterreise – hoffentlich bald wieder in rot – wünschen Euch Elisabeth und Bernhard aus Aach. Besondere Grüße ans Bruderherz und Ina.

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