In Seattle

Beitrag von Ina Jander

 waterfront

Da wir nun schon seit einer Woche hier sind, hatten wir auch Gelegenheit, die für unser Zimmer zuständige Cleaning Lady etwas kennen zu lernen. Sie kommt aus Puebla in Zentralmexiko und ihr Englisch ist nicht besser als unser Spanisch. Sie freut sich, dass wir wissen, dass es in Puebla ein grosses VW-Werk gibt. Daß wir aus Deutschland kommen findet sie „uii, muy lejos!“ –  sehr weit weg! Sie selbst ist hier in Seattle aber auch recht weit von daheim. Eine mittelamerikanische Cleaning Lady hätte uns in San Diego nicht gewundert, hier, so knapp unterhalb Kanadas, jedoch schon ein bisschen.

Neulich verbrachte ich einen ganzen Tag „draußen“, ich hatte ein großes Bedürfnis nach Natur. Seattle ist, wie wir schon schrieben, eine schöne und lebenswerte Stadt („the most livable city of the US“), viele Straßen sind von gut gepflegten Bäumen gesäumt. Sie hat auch eine traumhafte Umgebung, doch dafür muss man ins Auto steigen. In allen Städten, die wir auf der Seidenstraße besucht haben, gab es immer schöne angelegte und gepflegte Parks in jedem Viertel, so dass alle Menschen immer die Möglichkeit haben, sich im Grünen aufzuhalten und zu erholen. Selbst im Moloch Teheran findet sich für jeden in fußläufiger Entfernung eine Grünanlage, und sei sie noch so klein. Und diese Anlagen werden von den Menschen angenommen, sie sitzen dort, treffen Freunde, stärken sich mit einem Glas Tee oder picknicken gleich mit der ganzen Großfamilie.

Hier in Seattle gibt es das nicht, und wir haben für uns in fußläufiger Entfernung vom Hotel noch keinen direkten Zugang zum Wasser gefunden, obwohl wir keine 200 Luftlinie vom Meer entfernt wohnen. Die sogenannte „Waterfront“ besteht aus vielen Piers auf Pfählen, von denen einige für Restaurants genutzt werden.  Direkt dahinter führt die Stadtautobahn zweistöckig auf Pylonen und teilweise direkt am Wasser entlang, und eine erstaunliche große Zahl von Gebäuden in der ersten Reihe zum Wasser sind Parkhäuser!

Allerdings liegt nur 20 Gehminuten von unserem Hotel das Seattle Center: hier fand 1962 die Weltausstellung statt, das Gelände wurde im Laufe der Jahre zu einem Entertainment Center ausgebaut, hier finden viele Veranstaltungen statt und hier gibt es viel Grün. Und hier befindet sich die International Fountain!  Sie wurde vor über 50 Jahren für die Expo  als moderne Wasserskulptur geschaffen, 1995 neu gestaltet und ist ganzjährig in Aktion. Begleitet von sogenannter „Weltmusik“, die auf sie abgestimmt ist, durchläuft sie mit ihren vielen unterschiedlichen  Düsen mehrere Zyklen. Das klingt langweilig, ist es aber nicht. Die Menschen haben einen Riesenspaß mit ihr, Kinder und Erwachsene gleichermaßen, wie mit einem großen, gutmütigen, verspielten, lebendigen Wesen. Ich  konnte mich kaum losreißen, habe zugesehen, mit welcher Freude alle sich in ihrer Nähe aufhalten, mit welcher Spannung erwartet wird, welche Düsen wann und wo und wie heftig Wasser ausstoßen werden. Zum Schluß bleibt keiner trocken, selbst die Zauderer und Zuschauer vom Rand sind bald nass. Und die Musik, die aus vielen Lautsprechern kommt, gehört wirklich dazu, paßt wunderbar, ist Teil des Geschehens. Die Menschen kommen mit Picknicktaschen, Decken, der ganzen Familie und bestimmt haben alle trockene Kleidung zum Wechseln dabei und verbringen den Tag hier. Neben mir lagerte eine indisch-amerikanische Oma mit Tochter und kleiner Enkelin. Anscheinend kommen sie häufig her, die Oma bezog die Fountain wie eine anwesende Person ins Gespräch mit ein „oh look what the fountain does“  – „the fountain is quite wild today“ –  „oh, now it is all tired!“

Das ist ein richtig gutes Kunstwerk 🙂 – ich bin völlig verzaubert!

Seattle Fountain

http://www.seattlecenter.com/locations/detail.aspx?id=8 

Hier bei der Fountain, aber auch sonst überall und immer wieder in der Stadt fällt uns auf: erstens sind unglaublich viele Menschen großflächig und oft farbenprächtigst tätowiert, auch solche, bei denen man es eher nicht erwarten würde. Ich wüsste zu gerne, ob es sich dabei um bleibende oder eher temporäre (abwaschbare?) Kunstwerke handelt. Habe bisher noch nicht den Mut/die Gelegenheit gefunden, jemanden zu fragen.

Zweitens fällt auf, dass die Amerikaner offenbar ein anderes Temperaturempfinden haben als wir. Wenn wir in Jeans, Schuhen und Strümpfen und leichter Jacke nicht schwitzen, geht die Mehrzahl der Leute in Flipflops, kurzen Hosen/Röcken, Spaghettitops/Blüschen einher. Morgens beim Frühstück im Freien sitzen die Damen in leichtesten Kleidchen im frischen Morgenwind, und man sieht, daß sie nicht frieren!

Vielleicht sind wir in 4 Wochen, wenn wir durch Alaska und Kanada gefahren sind, und wieder in die USA einreisen, ebenso abgehärtet?

Ina

 

Randnotizen eines USA-Novizen

Beitrag und Fotos von Hans-Peter Christoph

Im Restaurant

Meine größte Befürchtung war, dass ich in den USA nichts zu essen bekomme.

Ich bin kein Freund von Fastfood, und bevor ich im Kettenlokal einen Hamburger esse, esse ich lieber gar nichts. Auf die Idee, dass es außer Fastfood-Lokalen auch ganz viele richtige Restaurants geben könnte, bin ich gar nicht gekommen. Aber ich hatte vor meiner ersten Chinareise auch geglaubt, Chinesen würden Fahrrad fahren und seien alle gleich gekleidet.

Zum Glück kann ich mich weiterbilden! So sind wir bereits einige Male richtig gut essen gewesen. In der Markthalle, drum herum, in der Stadt und unten am Wasser gibt es eine Vielzahl an Restaurants, die alles verarbeiten, was der Pazifik zu bieten hat. So kam ich bereits mehrfach in den Genuss von frischesten Austern, wobei mich dann die Frage, ob ich Tabasco dazu wolle, doch etwas befremdet hat. Wer Fisch und Meeresfrüchte mag, kommt hier voll auf seine Kosten! Darüber hinaus herrscht ein wildes Durcheinander an den verschiedensten Gerichten, ob es nun um Pasta geht, um Suppen oder Salat, um französische Patés oder um Fleischgerichte mit Gemüse. Meine Sorgen waren unbegründet. Dazu baut man hier im Staate Washington Wein an und aus, der teilweise ein richtiger Hochgenuss ist. Schön, sich durch die ganzen lokalen Produzenten probieren zu können, die vielen französischen, italienischen, chilenischen, australischen, spanischen oder deutschen Weine, die die Weinkarten dominieren, braucht es für mich nicht. Die kalifornischen auch noch nicht. Die trinken wir, wenn wir dort sind. Oder in Alaska …

Rauchen

Auch geraucht wird hier immer noch. Nicht in Lokalen, auch nicht, wenn die Tische im Freien stehen. Aber man sieht Raucher an der Bushaltestelle, man sieht Leute, die in ihren Autos rauchen, man sieht sie auf den Gehwegen und etwas entfernt in der Nähe von Eingängen zu Gebäuden, wenn darauf hingewiesen wird, dass der Eingangsbereich ein Sperrbezirk ist.

Dennoch lässt sich eine klare Nichtraucherpolitik ausmachen. Wenn ich hier im Hotelzimmer rauchen würde, müsste ich sofort 250 $ Strafe bezahlen, die „Reinigungskosten“ übernehmen und würde sofort rausfliegen. Dass ich darüber informiert bin, musste ich noch vor dem Einchecken unterschreiben.

Zeitung

Damit wir auch unterwegs informiert sind und nicht völlig abgehängt sind von dem, was in Freiburg läuft, haben wir ein digitales Abo für die Badische Zeitung. Damit lässt sich die gedruckte Ausgabe ab 22 Uhr MEZ auf’s iPad laden. Aufgrund des Zeitunterschiedes können wir dadurch hier bereits ab mittags 13 Uhr (in Deutschland ist es dann 22 Uhr) lesen, was morgen in der BZ steht. Witzig, heute schon einen Blick in die Zeitung von Morgen zu werfen.

Der Markt

Ein wahres Eldorado ist die Markthalle von Seattle! Sieben Tage die Woche geöffnet, mit allem, was Farmer, Fischer und Metzger zu liefern imstande sind, inklusive einem großen Angebot an Bioprodukten und aus nachhaltiger Fischerei. Eine Vielzahl an Lokalen und Geschäften der unterschiedlichsten Herkunftsnationen dieses Schmelztiegels haben sich in den Straßen darum herum etabliert. Im bayrischen Laden gab es gestern als Tagesessen Schnitzel mit Spätzle und Rahmsoße „to go“ oder zum dort essen, und alles, was  man bei uns z.B. im EDEKA findet, ob das Puddingpulver von Dr. Oetker ist, Schwarzwälder Schinken, eingelegte Gurken,  Rot- und Sauerkraut, Soßenpulver oder Ritter Sport Schokolade. Alles, was man nicht braucht, alles, außer Tannenzäpfle. Daneben ein italienischer Supermarkt mit sicher 20 verschiedenen Olivenölen und einer Wein-, Wurst- und Käsetheke, die manchem Großstadtladen in Italien zur Ehre reichen würde. Wirklich, man braucht hier nicht zu verhungern, wenn man keine Burger mag, aber auch nicht, wenn man auf den Italiener und den Deutschen verzichten kann.

Preisauszeichnung

Etwas befremdlich ist, dass meist nur Nettopreise angegeben sind. Sowohl im Supermarkt, im Kleidergeschäft oder im Spezialitätenladen, aber auch, wenn man schnell zwischendurch einen Kaffee trinkt. Immer kommt noch die Steuer dazu, evtl eine Servicecharge, im Restaurant wird außerdem noch ein Trinkgeld von 15- 18 % erwartet, so dass dort aus vermeintlich 20 $ schnell auch 30 $ werden und der Espresso nicht 2,50 sondern 3 $ kostet.

Interessant war, dass ich im Supermarkt, als ich eine Flasche Wein erstehen wollte, erst meinen Personalausweis vorzeigen musste. Auf meine Frage, ob man mir nicht ansehe, dass ich älter als 18 sei, meinte die Verkäuferin, die sicher nicht älter als meine jüngste Tochter war, dass sie zur Kontrolle verpflichtet sei. Welch ein Glück, dass ich meinen Pass dabei hatte!

Straßenverkehr

Zumindest hier in Seattle dominieren Klein- und Mittelklassefahrzeuge das Straßenbild. Viele Fiat 500 sind zu sehen, Minis, jede Menge Beetles, alle Arten an japanischen und koreanischen Klein- und Mittelklassefahrzeugen. Dazu kommen BMWs, Volvos, Mercedes und einige amerikanische Schlitten, die die Mittel- und Oberklasse dominieren, aber alles keine Monstertrucks oder Riesenlimousinen wie ich mir das ausgemalt hatte. Es sind auch nicht die neuesten Modelle, sondern alles scheint etwas in die Jahre gekommen, es sieht kaum anders aus als in Mitteleuropa, eher bescheidener. Natürlich gibt es Riesenautos und Riesen-SUVs, aber kaum mehr als bei uns. Ich komme nicht umhin, die Situation hier mit mit China vergleichen: Dort sind im Verhältnis viel mehr Riesenschlitten unterwegs als in Europa oder hier in Seattle.

Fahrradtransport im ÖPNV: Jeder Bus, egal ob er im reinen Stadtverkehr unterwegs ist, ob als Hybridbus, Oberleitungsbus oder mit Dieselmotor im Regionalverkehr über die Stadtgrenzen hinaus in die Städte der Umgebung, hat einen Fahrradständer! Und zwar vorne, so dass der Fahrer sieht, wenn sich jemand an der Haltestelle daran zu schaffen macht, denn die Benutzung übernimmt der Fahrgast selbst. Geniale Idee, super System, geht ganz leicht zu bedienen. Etwas unverständlich bei dem hiesigen Sicherheitsdenken ist mir allerdings, dass der Ständer tatsächlich vorne angebracht ist. Bei einem Unfall könnten gerade Fußgänger oder Rad- und Motorradfahrer durch die hervorstehenden Teile schwer verletzt werden.

Freundlichkeit

Die Menschen hier sind so freundlich, wie man das in Reiseführern liest. Das wirkt auch gar nicht aufgesetzt, sondern echt und ehrlich und wir hatten schon viele nette Begegnungen dadurch. Sei es beim Studium der Speisekarte, wenn man erklärt bekommt, wie etwas zubereitet wird, oder dass man gefragt wird, ob man noch heißes Wasser brauche, um den Tee erneut aufzugießen. Oder wenn man jemandem eine Frage stellt, sei es nach dem Weg, wann der Laden öffne oder schließe, wo man etwas Bestimmtes bekomme oder wie weit es bis da und dahin sei und welche Strecke die interessanteste… Oder als ich die Fotos von den Bussen mit Fahrradträgern machte: Ein Busfahrer sah meinen interessierten Blick an der Haltestelle, sprang heraus und demonstrierte mir ungefragt die Technik.

Die Menschen sind nicht nur freundlich, sie sind auch nicht so dick, wie ich mir das vorgestellt hatte. Natürlich gibt es diese ganz unglaublich dicken Menschen, aber die Mehrzahl ist absolut im Normalbereich. Interessant ist, dass man hier immer noch Wert darauf legt, sonnengebräunt zu sein, dabei dachte ich, diese Mode sei längst vorüber und die Menschen achteten auf die Gesundheit. Braungebrannte Menschen gibt es massenhaft und viel mehr, als der Titel von Seattle als „Rain City“ vermuten ließe. Die Zahl der Sonnenstudios erstaunt deshalb nicht. Für uns etwas ungewohnt, da wir aus China kommen, wo schneeweiße Haut das Nonplusultra ist und niemand auf die Idee käme, sich der Sonne auszusetzen, oder wenn es sein müsst, dann nur mit Sonnenhut, Sonnenschirm und dick eingecremt. Übrigens ist das Wetter hier sommerlich warm und trocken, die Sonne scheint, aber die Temperaturen überschreiten die 25 Grad nicht. In der Ferne sind im Südosten der 4000 m hohe Mount Rainier auszumachen und Richtung Westen die Olympic Mountains, die genau wie der Olymp in Griechenland mit Schnee bedeckt sind.

Schön, dass wir hier sind!

 

 

Von Freiburg nach Seattle: der Weltreise amerikanischer Teil

Von Ina

Unser Bus soll am 11. Juli in Tacoma / Seattle ankommen und muss dort registriert werden. Deshalb fliegen wir am zehnten in die USA. Kurz nach fünf Uhr morgens verlassen wir Freiburg und kommen schon um halb eins mittags in Seattle an, daheim ist es allerdings schon 21.30 Uhr, die Zeitdifferenz beträgt neun Stunden.

Die Einreise verläuft völlig unspektakulär, dabei hatten wir uns im Vorfeld einige Sorgen gemacht, jeder wusste aus eigener Erfahrung oder vom Hörensagen eine andere schlimme Geschichte zu berichten von der Unfreundlichkeit, der Strenge und Humorlosigkeit der Immigration Officers. Wir beide hatten keinen „ordentlichen“ Rückflug vorzuweisen und waren nicht sicher, ob man uns die Story von der Busweltreise abnehmen würde. Aber das alles war dann gar nicht wichtig: der junge Officer schien eher gelangweilt als streng und unmenschlich, wir mußten zwar die Abdrücke aller zehn Finger abgeben (NICHT auf schwarzer Stempelfarbe!), die Schuhe durften wir aber anbehalten, wurden nicht mehr abgetastet, mussten auch das Gepäck nicht mehr öffnen und sogar mein selbstgenähtes Dinklespreureisekopfkissen war nicht dem Landes-Seuchenschutz zum Opfer gefallen. Wir waren erleichtert, trotz Hans-Peters unschöner Vermutung, dass wir wahrscheinlich viel zu seriös und alt wirkten um irgendwie irgendjemandes Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Wirklich nicht schön. Aber wir sind drin!

Sobald wir die Telefone einschalten dürfen, ruft Hans-Peter beim Hafenmeister in Tacoma an, er will wissen wie es mit dem Bus steht. Aber vor morgen Mittag geht da nix.

Also nicht zum Hafen, sondern im Mietwagen zum Hotel. Es ist einfach sehr entspannend, mit einem Berufsfahrer unterwegs zu sein! Hans-Peter kann sofort mit dem Automatikgetriebe und dem Navi umgehen, auch der Verkehr des uns noch fremden Landes schreckt ihn nicht, er geht gleich auf die Überholspur. Wir verfahren uns nur ganz wenig und sind um drei Uhr nachmittags (bei euch Mitternacht) im Hotel.

Seattle ist eine schöne Stadt, auf uns wirkt sie sehr europäisch, es gibt viele kleine Geschäfte, die Menschen sind gekleidet wie bei uns und kommen uns sehr vertraut vor (was hatte ich mir vorgestellt?!), unten am Wasser steht eine lange Markthalle mit sehr guten Lebensmitteln, überall Restaurants, die Preise recht gehoben. Oder kommt uns das nach Asien nur so vor? Wir machen aber nur einen kleinen Bummel, sind recht müde und nicht mehr so aufnahmefähig. Auch Essengehen überfordert uns jetzt. Deshalb trinken wir in einem winzigen, liebevoll gestaltetem Gartenlokal zwischen Hochhäusern ein Gläschen Wein. Die Karte bietet etliche europäische Weine, wir würden gerne einen aus der Gegend trinken und denken dabei an Kalifornien. Der Chef erklärt nicht ohne Stolz, dass er auch Weine aus Washington (dem hiesigen Bundesstaat) hat, den probieren wir gerne. Mein Rosé ist gut, Hans-Peters Roter hat eine Farbe und den Geschmack wie „früher –  selbstgemacht“, aber gut. Unsere interessierte Frage, seit wann denn im Staate Washington Wein angebaut wird, versteht der Scheff möglicherweise etwas falsch, denn er reagiert ganz leicht angestochen: oh, schon seit den Siebzigern werde hier Wein gemacht  „and so it has quite a history and is quite developed“. Wir hatten nicht europäisch überheblich sein wollen.

Während ich das schreibe, sitze ich seit mehr als 3 Stunden im Hafen von Tacoma im Auto, direkt hinter dem Eingang zu Terminal 7. Natürlich konnte Hans-Peter heute morgen nicht bis Mittag warten (der Bus ruft!), sondern wir brachen nach dem Frühstück nach Tacoma auf. Der Bus ist über GPS zu orten, wir wissen also genau wo er steht. Dort fahren wir hin und stehen nun also an Terminal 7. Wir können den Bus sehen, es liegen nur ca. 300 m Luftlinie zwischen ihm und uns, aber wir dürfen nicht zu ihm. Das tut fast ein bisschen weh. Hans-Peter führt unendliche Telefonate mit vielen Leuten, es scheint ihn einer an den anderen zu verweisen, die einen sind in Besprechungen, die anderen in der Pause, wieder andere können erst in Aktion treten, wenn der Frachtbrief abgegeben ist! Und genau deshalb sind wir hier, wir möchten den Frachtbrief an die richtige Person übergeben. Aber das ist außerordentlich schwierig. Keiner will ihn haben. Ich bewundere Hans-Peters Ruhe und Geduld während der Gespräche, er läßt sich nicht anmerken, wie angespannt er tatsächlich ist.

Also gehen wir erstmal Mittagessen in einen Diner „down the road“ und stellen beide fest, dass solche Kneipen überall sehr ähnlich sind, das Essen zwar nicht fein, aber oft gut und herzhaft, die Wachstischdecke ebenso klebrig wie die Pfeffer- und Salzstreuer, dafür ist die Bedienung sehr freundlich und familiär, die Gäste nett und äußerst hilfsbereit und auskunftsfreudig. Und dass wir uns in diesem Augenblick, wo alles andere so kompliziert ist, hier sehr wohl fühlen.

Inzwischen sind noch viele weiter Stunden vergangen, bei Terminal 7 war auch nach dem Essen nichts zu erreichen, so sitzen wir nun im Wartezimmer der Port Clinic, Hans-Peter muss sich einem Gesundheitscheck unterziehen, damit er in den USA Busfahren darf. Man hat uns auf eine gewisse Wartezeit vorbereitet, da er ja keinen Termin hatte …

Wenigstens gibt es hier im Hafen jede Menge Lastwagen, Trucks, zu bewundern, auf die HP sich so gefreut hatte. Aber er ist fast enttäuscht, er hatte sie sich viel größer und imposanter vorgestellt. Aber „der Sound ist gut!“. Immerhin.

Neu: Panamericana Nord- und Mittelamerika als Teilstücke buchbar!

Auf vielfachen Wunsch haben wir unsere Weltreise-Etappen in Nordamerika in zwei Teilstrecken unterteilt. Folgende Abschnitte sind ab sofort buchbar:

Die Highlights von Alaska und dem Südwesten Kanadas
Panamericana Nordamerika – Teiletappe 1
21 Reisetage, vom 26.7.-15.8.2013 (Sommerferien)
Reisepreis 6398 € / EZ-Zuschlag 1175 €
Link zur Reise

Die USA in allen Facetten
Panamericana Nordamerika – Teiletappe 2
23 Reisetage, 16.8.-7.9. (Sommerferien)
Reisepreis: 6202 € / EZ-Zuschlag 1285 €
Link zur Reise

Auch in Zentralamerika wird es zwei Teilstrecken geben (Mexiko-Guatemala und Guatemala-Panama). Details hierzu folgen.