Turfan – Hami – Dunhuang

von Lothar

In Turfan besichtigen wir die unterirdischen Kanalanlagen, die noch heute von Bedeutung sind, um die Bevölkerung mit Wasser zu versorgen. Wir wandern durchs Traubental und kosten und kaufen die in Unmengen angebotenen getrockneten Trauben der verschiedenen Rebsorten. Verflüssigt werden die Trauben nicht.

Wir fahren zu den „Flammenden Bergen“ , die wir leider nicht im Abendlicht erleben, sonst hätten wir die Namensgebung gut nachvollziehen können. Weiter geht’s zu den Grotten von Bezeklik, die Anfang des 20. Jhdt von dem deutschen LeCoq entdeckt und geplündert wurden und in den letzten Kriegsjahren in Berlin dann zertrümmert wurden. Ein guter Teil der Grotten ist erhalten und die Originalmalereien sind wirklich sehenswert, wobei auffiel, dass häufig die Gesichter zerkratzt waren. Dann machen wir einen Abstecher zum Emin- Minarett, dessen in schlichter Bauweise 1778 erbauter, 37 m hoher Turm, zu den eindrucksvollsten Bauwerken entlang der Seidenstraße zählt. Am Abend stoppen wir dann noch bei der Ruinenstadt Jiaohe, die auf Plateau liegt und durch klar erkennbare Weg – und Gebäudestrukturen den Eindruck vermittelt, dass es schon damals ganz klare Hierarchiestufen gab. Man ist versucht nachzuvollziehen, wie das wohl vor 2200 Jahren wirklich war.

Durch die Schwarze Gobi, vorbei an Ölbohrfeldern, Windrädern und Sonnenkollektoren erreichen wir Hami, ein Ort der uns kein Glück bringt, denn als wir zu einer Bergtour unterwegs sind, wird unsere Windschutzscheibe von einem Steingeschoss demoliert und Toli entscheidet: Umkehren. Nun haben wir plötzlich Freizeit und jeder geht seinen Lieblingsgewohnheiten nach. Basar, Basar, Basar; nee, denkste, weit gefehlt. Ich hatte nämlich berichtet, wie toll die Fussmassage mir gefiel, am Vortag. Nun wollte ich meine Freizeit wieder so nutzen und stellte fest, dass ich keinen Termin bekam. Beim Abendessen berichten dann 5 unserer Frauen von der herrlichen Fußmassage durch die kleine, zierliche, ja fast zerbrechlich wirkende Chinesin. Jetzt war mir alles klar: Es gab nur eine Masseurin.

Toli hat die Scheibe einer Notoperation unterzogen (Teufelskerl) und wir können nach Dunhuang aufbrechen, immer durch die Wüste, zu den „Singenden Dünen“. Das Silke-Road-Hotel begrüßt uns und von der Terrasse aus bestaunen wir die Dünen.

Nach Besichtigung der Mogao-Grotten, von deren 492 Höhlen 30 den Touristen zugänglich sind und deren buddhistischen Statuen und Malereien unsere ganze Aufmerksamkeit erfordern, ist der Abend den Dünen vorbehalten. Einige lassen es sich nicht nehmen, über die Kämme nach oben durch den Sand zu stampfen, andere bevorzugen Kamele, wieder andere wandern zum Mondsichelsee, der Oase in den Dünen. bei untergehender Sonne übertreffen wir uns beim Bilderschießen, bis wir uns alle erschöpft auf der Hotelterrasse dem flüssigen Brot hingeben.

Den nächsten Tag – Ruhetag – nutzt jeder für sich und ich zum Nachdenken darüber, was ich den Bloglesern schreibe.  Der Abend im Dunhuanger Abend-Nachtleben wird ausgesprochen lustig. Einzelheiten bleiben geheim.

Bis bald wieder.