Beitrag von Axel Lehmann
Zurück zur Panamerikana…
Die Rückreise von Machu Picchu nach Cusco erfolgt wieder mit der Bahn, aber erst am Nachmittag, und so haben wir noch Zeit, das kleine, aber feine Museum zu besuchen, in dem die Ergebnisse der letzten Grabungen präsentiert werden. Natürlich kommt man da nur unter Vorlage des Passes hinein. Der muss komplett abgeschrieben werden und das dauert. Carlos handelt einen Deal aus: Wir hinterlegen die Pässe und das Eintrittsgeld und gehen schon mal in das Museum.
Das Museum liegt etwas außerhalb des Ortes und wir sind die einzigen Besucher. Die Präsentation ist sehr modern und anschaulich und eine gute Ergänzung zum Besuch in der Bergstadt.
Als wir dann fertig sind, sind auch tatsächlich unsere Pässe fertig und in jedem liegt das richtige Wechselgeld. Wer sagt’s denn…
Den Rest der Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges verbringen wir im geräumigen Garten unseres Hotel, denn der Ort Machu Picchu hat außer einem riesigen Basar mit Souvenir-Buden nicht viel zu bieten. Einige erfreuen sich noch einer Führung durch den hoteleigenen Orchideengarten.
Gegen 15 Uhr ist es dann soweit: Man nimmt Aufstellung, den Bahnhof zu stürmen. Jeder Zug wird einzeln abgefertigt, schon am Eingang wir kontrolliert. Dann nochmals vor dem Einstieg in den Wagon, dort natürlich unter Paßvorlage, dann darf man seinen Platz einnehmen. Weil ja an der Endstation ein ganzer Zug gefüllt wird, dauert das natürlich…
Kaum hat sich der Zug in Bewegung gesetzt, werden die Tische für den Snack gedeckt. Der Aufwand fürs Tischdecken schraubt die Erwartungen hoch. Was dann serviert wird, ist eher enttäuschend: Einige wenige Früchte, ein kleines Stück Kuchen (etwa 4 cm²) und ein Stückchen Pizza, ziemlich trocken und leicht ledern, aber auf Porzellan serviert.
Nachdem das Porzellan eingesammelt ist, bespaßt ein kostümierter Tänzer die Gäste und greift sich auch mal jemanden aus dem Publikum zum Mittanzen. Dann ist ein bisschen Pause bis zum Höhepunkt der Show: Unser Zugpersonal präsentiert als Mannequin und Dressman die Lamawolle-Kollektion der Perurail! Und ich muss sagen: Nicht schlecht – sowohl die Kollektion als auch die Präsentation.
Bleibt noch nachzutragen, dass Perurail die erste Eisenbahn ist, die ich kenne, bei der die Toiletten mit gerahmten Bildern von Pflanzen verschönert sind. Und in der die Reisenden die ganze Fahrt über mit Peruanischen Flötenmusik in erheblicher Lautstärke genervt werden.
Die Nacht wird kurz, denn der Bus holt uns um 4Uhr zum Flugplatz ab. Da der Flug geändert wurde, müssen wir alle selbst einchecken (mit Paß natürlich). Dann geht es über Lima nach Arequipa. In Lima können wir nicht einfach umsteigen, wir müssen erst raus und durch alle Kontrollen wieder rein, so dass wir bei einer Umsteigezeit von 45 Minuten den Anschluss gerade nicht verpassen. Im Flugzeug treffen wir noch Christian, der mit derselben Maschine unterwegs ist.
Und wer erwartet uns am Flughafen: Niemand. Und wir hatten uns so auf den großen Roten gefreut. Eine halbe Stunde später kommt dann unser neuer Führer Herrmann mit einem Kleinbus. Zum Glück haben wir nur Handgepäck dabei, sonst hätte der Bus wohl nicht ausgereicht.
Das Hotel, in das wir nun kommen, ist dafür Luxus pur, ruhig, aber nahe an der Stadt, geräumige Zimmer und sehr gutes Essen.
Ende gut – alles gut.