Plaudereien aus dem Werkzeugtäschle (3)

…und ein paar neue Beobachtungen.

von Axel Lehmann

Andere Länder, andere Sitten… (Diesmal aus Peru)

Jetzt sind wir in Peru. Wir sind aus den Anden heraus an der Küste oder zumindest in Küstennähe, und aus der immergrünen Umgebung kommen wir jetzt ins flache Land und in die Wüste. Noch augenfälliger ist aber, dass die Straßenränder fast durchgängig zugemüllt sind, was in Ecuador fast nie vorkam. Um Siedlungen herum nimmt der Müll zu, weiter weg ab. Wir sammeln unseren Müll trotzdem artig und entsorgen ihn. Im Hotel hängen dann Schilder im Badezimmer, dass man die Umwelt schonen soll, indem man die Handtücher mehrmals benutzt. Das erscheint wie Realsatire.

Was auch sofort auffällt, ist die viel geringere Polizeipräsenz. Man sieht auch in den Städten nur selten Polizei. Aber die Mauern sind überall beliebg hoch und die Fenster genauso vergittert wie in Ecuador. Dafür sind in den Städten die Straßen oft in schlechtem Zustand, so dass es gar keine „schlafenden Polizisten“ (dicke Bodenwellen in der Straße, manchmal gekennzeichnet, aber nicht immer!) braucht, um uns zum Schritttempo zu nötigen.

Während in Ecudor überall zitronengelbe, kleine Taxis herumkurven, findet man in Peru überall „Mototaxis“. Das ist eine Art Moped-Rikscha, dreirädrig, vorne Moped und hinten ein breiter Sitz für bis zu drei Personen, und dahinter noch eine kleine Ladefläche. Das ganze ist mit Plastikplanen mehr oder minder gegen Sonne und Regen geschützt; gegen Unfälle wohl weniger. Taxis sieht man in den Städten auch, aber viel seltener als diese Moped-Rikschas. Dafür sieht man die auch ohne Beleuchtung nachts auf den Überlandstraßen.

Mototaxi

Im Gegensatz zu den Ecuadorianern benutzen die Peruaner gerne und häufig ihre Hupen. Wenn man, wie wir in Trujillo, direkt auf die Plaza Mayor schaut, findet man das nicht so komisch, sondern eher unnötig laut. Aber es gibt auch Gelegenheiten, bei denen auch Peruaner sich zurückhalten. So mussten wir auf einer Hauptstraße durch ein großes Dorf mit vielen Bussen, LKWs und PKWs einem Leichenzug bis zum Friedhof am Ende des Dorfes folgen. Das dauerte eine (gefühlte) halbe Stunde. Keine Hupe war zu hören!

Es bleibt weiter spannend.