Grüße von der heißen Pazifikküste

Beitrag von Heidi Bisang

 

Liebe Blogleserinnen und -leser

Nähkästchen

Wie schon vor 3 Jahren auf der Fahrt nach Shanghai werde ich hin und wieder aus dem Nähkästchen plaudern und Euch berichten wie es uns so geht und was wir erleben.

Die Reisegruppe

Im Gegensatz zur Shanghaireise sind wir diesmal (jedenfalls bis Cartagena) sehr damenlastig, genaugenommen reist nur ein männlicher Gast mit uns, der Rest ist reine Frauenpower. Ganz alleine ist er aber nicht, denn da sind ja noch der Scheff, der Chauffeur und der mexikanische Reiseleiter. Und wer da glaubt, das gäbe Zickenkrieg, der täuscht sich ganz gewaltig: Wir sind eine fröhliche Truppe, die immer was zu lachen hat und die immer für einander da ist. Jeder Neuankömmling wird sofort ganz herzlich in die „Familie“ aufgenommen. Es hat auch etliche Wiederholungstäter unter uns, in Mexico City habe ich eine „alte Shanghaianerin“ getroffen und mit ihr auf den Rest der Reisegruppe (auch da war ein bekanntes Gesicht dabei) gewartet. Gestern Abend hat uns eine alte Bekannte in Puerto Escondido erwartet, in Antigua Guatemale stösst eine weitere zu uns. Auch beim Start des Südamerika-Teils der Reise werden wir neben neuen auch bekannte Gesichter treffen. Also Achtung: Avanti-Reisen können süchtig machen.

Der Bus

Klar, es ist halt nicht unser super luxuriöser, schöner roter Setra. Aber der Bus ist wohl das beste, was auf dem hiesigen Markt zu haben ist. Die Sitze sind enger, aber es gibt deren so viele, dass jede/r 2 Plätze für sich hat und sich damit ganz bequem einrichten kann.

Der Chauffeur fährt absolut souverän und zwar auch die verrücktesten und kurvigsten Strecken; wir fühlen uns absolut sicher, sogar der Scheff  – und der muss es ja wissen!

Der Reiseleiter

Unser hiesiger Reiseleiter heisst Vladimir, ist aber ein waschechter Mexikaner, dessen Mutter ein Faible für russische Literatur hat und ihren Kindern deswegen russische Namen gegeben hat. Vladi ist nicht nur ein profunder Kenner der mexikanischen Kultur(en), er spricht auch perfekt deutsch. Die vielen historischen Stätten, die wir mit ihm besuchten, haben ganz viel zum Verständnis der Bewohner diesen Landes beigetragen. Der Besuch des absolut phantastischen Anthropologischen Museums in Mexico City unter seiner Führung hat das Ganze noch abgerundet.

Das Essen

Also, Chili con carne essen die Mexikaner nicht, das gibt es höchstens in Touribeizen. Schwarze und dunkelbraune Bohnen aber schon. Die werden mit Knoblauch und Gewürzen (oft Koriander) gekocht, dann vermust und mit Käse bestreut (eine Art Frischkäse) serviert. Wunderbar, aber sehr mastig. Tacos gibt’s natürlich in allen Varianten: wie eine Omelette gebacken, nature oder mit Fleisch oder Käse gefüllt, in Stücke geschnitten und fritiert (die Dreiecke, wie wir sie im Supermarkt kaufen) und und und. Sie sind allgegenwärtig. Ohne Mais geht fast gar nichts, wer ihn nicht mag ist ziemlich arm dran. Fleisch wird auch sehr viel gegessen vom Rind, Schwein oder Huhn. In Mexico City habe ich mal ein mexikanisches Frühstück bestellt, es kam: 1 Früchteteller (den gibt’s auch zum  amerikanischen oder europäischen Morgenessen), dann bekam ich ein Steak (mittelgross, etwa 100gr) mit gebratenem Gemüse und Kartoffel und natürlich dem herrlichen Bohnenmus, dann kamen noch Brötchen mit Butter und Marmelade dazu, die habe ich aber ausgelassen. Bis am Abend konnte ich nichts mehr essen und auch dann nur noch ein Salätchen. Heute werde ich es mit Fisch probieren – wir sind schliesslich am Pazifik – ich freue mich schon drauf.

Die Hotels

Bis jetzt waren wir sehr gut bedient. Das Hotel in Mexico City ist ein Nachbau der Galerie Lafayette in Paris. Mit original Lifts, die noch funktionieren!!! (es gibt aber auch moderne Aufzüge, die nicht extra bedient werden müssen). Neben den alten Lifts stehe Volieren mit Singvögeln, die nachts mit rotem Samt abgedeckt werde, davor zwei ovale Sofas (rundum besetzbar), natürlich auch roter Samt. Ueber dem Ganzen die wundervolle Glasdecke vier Stockwerke höher, eine Wucht. Nur der Jupy Heesters hat gefehlt, der „Jetzt geh ich ins Maxim“ singt.

Jetzt sitzen wir im Hotel direkt am Strand von Puerto Escondido, die Brandung ist riesig (ich bin nicht alleine, die sich da nicht reingetraut), der Sound dafür grandios. Es hat aber zwei Pools mit wunderbar warmem Wasser. Nur ich Trotttel habe mein kleines Köfferchen mit den Bergschuhen und den warmen Sachen für die Anden im Bus gelassen und habe nicht daran gedacht, dass ja auch das Badezeug drin ist. Wie kann man nur so blöd sein. Als Strafe sitze ich jetzt im klimatisierten Zimmer und schreibe Euch. Eigentlich wollte ich draussen auf der wunderschönen Gartenterrasse schreiben, da ist’s aber viel zu heiss.

In Oaxaca waren wir über der Stadt in einem Ferienhotel einquartiert. Das hat sehr an  den Tessin erinnert, Baustil und Lage (nur der See hat gefehlt). Am letzten Abend hat gab es ein Riesengewitter (schon in Mexico Stadt hat’s jeden Tag mal ein kurzes Gewitter gegeben). Daraus entwickelte sich dann allerdings ein Dauerguss; unser Schweizer Paar im obersten Stock musste deshalb nachts um 3 Uhr fluchtartig das Zimmer verlassen, weil die Decke undicht wurde und es herein geregnet (was sage ich, geschifft) hat.

Und damit wären wir beim

Wetter

Ihr habt wohl alle gehörte, dass Mexico von riesigen Unwettern heimgesucht wurde (zwischen Acapulca und hier Richtung Sierra Madre del Sur). Ganz Mexico sammelt Hilfsgüter für die Menschen, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Wir hatten Glück, wir wurden vom Unwetter verschont. Allerdings mussten wir gestern einen riesengrossen Umweg fahren (ich glaube etwa + 300 km), weil kurz vor Puerto Escondido die Strasse wegen Murgängen und Unterspülung  gesperrt werden musste. Wir sind gestern um 7.15 Uhr losgefahren und waren kurz vor 19h mit nur drei je etwa 20 Minütigen Pausen hier angekommen. Der direkte Weg wäre in etwa 7 Stunden zu bewältigen gewesen (inkl. gemütlichem Mittagshalt). Der arme Chauffeur!! Er hat das mit stoischer Ruhe und sehr souverän gemeistert, wir waren hell begeistert. Die Strecke war nämlich äusserst kurvenreich, über x Pässe (nach dem dritten habe ich aufgehört zu zählen) quer durch die Sierra madre del sur und anschliessend auch kurvenreich und Hügel auf und runter dem Meer entlang.

Sodeli, das wär’s für heute. Ich setze ich jetzt in den Schatten und gönne mir eine Margerita (das erzähle ich um Euch ein wenig neidisch zu machen).

Bis zum nächsten Mal, seid alle ganz herzlich gegrüsst von Euerm Massenplauderi

Heidi

5 comments to Grüße von der heißen Pazifikküste

  1. Ralph .Sommer sagt:

    Die Berichte von Heidi waren schon auf der Shanghai-Reise immer spitzenklasse-schön,dass sie wieder mit dabei ist.
    Natürlich finde ich anderen Erlebnisseberichte nicht minder spannend.
    …und bald kann ja der „Wiedereinzug“ in das rote,rollende Wohnzimmer gefeiert werden !
    Wünsche den Weltreisenden weiterhin viele schöne, kleine, grosse und unvergessliche schöne Erlebnisse.

  2. Heide Ruf sagt:

    Liebe Heidi,
    Wir werden uns ja bald sehen, dann kann ich mich persönlich für deinen Bericht bedanken. Ich habe sehr auf einen Stimmungsbericht gewartet. Es freut mich, dass es euch gut geht und ich freue mich noch mehr, dass auch für mich die Reise bald beginnt.
    Weiterhin viele schöne Erlebnisse wünscht euch
    Heide

  3. Tibor und Ute sagt:

    Liebe Heidi,das war eine Freude, Deinen detaillierten Bericht zu lesen mit allem was mich so interessiert . Ein Glück, dass Du Deine Badesachen vergessen hast und endlich ausführlich berichtet hast.Wurde aber auch Zeit. Tibor und ich schauen jeden Tag ob es Neues von Avanti gibt und sind immer enttäuscht, wenn das nicht der Fall ist. Auf dem Foto konnte ich noch unsere lieben Mitreisende von Shanghai Monika und die andere Heidi erkennen. Wer wird denn noch zu Eurer Gruppe stossen? Ich möchte alles wissen.
    Bin ganz traurig, dass ich nicht dabei sein kann und grüße Euch alle ganz herzlich mit allen guten Wünschen für weiterhin gutes Gelingen! Ute

  4. Tibor und Ute sagt:

    Hallo liebe Freunde,
    die „andere Heidi“ ist natürlich Rosi aus Freiburg. Bitte Rosi verzeih.
    Allen Reisenden die besten Wünsche. Speziell herzliche Grüße an Ina und Hans-Peter.
    Vaia con dios!
    Ute und Tibor

  5. Endlich wieder an Bord: die beste Avantiheidi der Welt! Heißa!!! Bitte mehr, mehr, mehr – die armen Daheimgebliebenen freuen sich drauf :-).

    Hasta luego!

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