Die beiden großen „Bs“!

Beitrag von Iris Pfitzer Heine, Fotos von Marina Pfaff

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Wir sind „in the middle of nowhere“, präziser gesagt: in den nördlichen Rocky Mountains zwischen Whitehorse und Fort St. John.
Der Himmel ist wolkenverhangen und es sieht nach Regen aus. Bisher waren wir auf unserer Reise sehr vom Wetter verwöhnt.
Wir haben die Nacht in einer wunderschön am Muncho Lake gelegenen Lodge verbracht, und sind nun auf dem Weg zu den Liard River Hot Springs. Genau die richtige Beschäftigung an einem Tag wie diesem. Dort angekommen führt uns ein kleiner Holzplankenweg über Sumpfgelände zu Badepools im Wald, die von üppigem subtropischem Grün umgeben sind. Wir nutzen die Gelegenheit, und tauchen unsere, von der langen Fahrt geschundenen, Körper tief in die heißen Quellen ein. Manche Pools sind so heiß, dass man sich wie in einer kochenden Suppe vorkommt. Es herrscht eine andächtige Stille über der ganzen Badestelle, sämtliche Badegäste scheinen einen leicht verklärten Gesichtsausdruck zu haben. Wonne pur!!!

Den leicht fauligen Geruch nach Schwefel, der über der ganzen Anlage wabert, verdrängt man ob der empfangenen Wohltat schnell.
Jedoch, allzu lange hält man es in diesem heißen Wasser nicht aus, ohne wie ein gekochter Hummer, rot am ganzen Körper, wieder aufzutauchen. Ohne uns abzuduschen (wie gesagt: die Anlage ist naturbelassen!), steigen wir wieder in unsere Kleider, fühlen uns wie neugeboren und kehren beschwingt zu unserem Bus zurück.

Kaum sind wir ein paar Meter auf dem Highway gefahren, liegt seitlich am Straßenrand ein großer, brauner Koloss, der uns gelangweilt anschaut. Ein Bison( das erste große „B“), offensichtlich ein Einzelgänger, denn von einer Herde ist weit und breit nichts zu sehen. Natürlich nutzen wir die Gelegenheit zu einem der zahlreichen Fotostopps, bevor wir weiterfahren auf dieser doch recht einsamen Strecke. Immer wieder kommen wir durch Waldgebiete, wo nur noch schwarze Baumgerippe stehen – Überbleibsel eines ehemaligen Waldbrandes.

Nur kurze Zeit später begegnen wir dem zweiten großen „B“, einem Braunbären, der friedlich unten an der Straßenböschung grast und sich seine tägliche Ration Beeren zusammensucht. Wir halten und springen aus dem Auto, völlig ignorierend, dass wir hier keinem Kuscheltier sondern einem Wildtier gegenüber stehen. Aber der Reiz, ein solches Exemplar aus dieser Nähe zu betrachten, überwiegt bei uns allen. Der Bär ignoriert uns fast völlig und frisst gemächlich weiter, bis er irgendwann im Wald verschwindet.
Waren wir durch unseren Besuch in den Hot Springs schon beglückt und wie neugeboren, so ist die Begegnung mit den beiden großen „B“ die Krönung eines wundervollen Tages, und wir sind gespannt, was die nächsten Tage an Überraschungen bringen werden.

bison

One comment to Die beiden großen „Bs“!

  1. Lena sagt:

    Wirklich fantastisch, dass ihr euch die langen Fahrten mit so herrlich entspannenden (Schwefelbad) und aufregenden (die B-Begegnungen) versüßen könnt. Ich wünsche euch weiterhin tolle Fahrten, noch tollere Zwischenstopps und alles Liebe aus Bremen, wo eure Stories aufmerksam und sehnsuchtsvoll verfolgt werden!

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