Grüße aus dem Hochland der Anden (Banos)

von Axel Lehmann

Plaudereien, diesmal aus dem Werkzeugtäschle

Diese Reise ist ja keine Studienreise zur präkolumbianischen Kultur oder den Azteken oder zu seltenen Vogelarten oder .., sondern: Wir fahren die Panamerikana. Dabei schauen wir uns natürlich intensiv an, was am Wege liegt und erfahren auch eine Menge über das Land, die Bevölkerung, die Natur, die Wirtschaft, die Politik usw. Aber letztendlich ist der Weg unser Ziel. Und dabei spielt der rote Bus für unser Wohlbefinden eine entscheidende Rolle. Er ist das konstante, das verbindende Element der Reise. Auch wenn die Hotels ständig wechseln, jeden Morgen steigen wir wieder in „unseren“ Bus. Natürlich wollen wir dabei die Fahrer nicht vergessen – Hans-Peter und Sascha fahren flüssig, aber ruhig und strapazieren uns als Fahrgäste auch auf den Serpentinenstraßen der Anden nicht, aber ich glaube, auch der beste Fahrer könnte ein schlechtes Lauf- und Kurvenverhalten eines Busses nur beschränkt kompensieren.

Und damit wären wir beim Thema: Die Geschmeidigkeit und Laufruhe des Busses sind einfach toll. Selbst wenn die Straßen mal nicht so toll sind (und das sind sie hier öfters), hat man immer noch das Gefühl, durch die Landschaft zu gleiten. Der Motor schnurrt wie ein Kätzchen trotz der angeblich sehr schlechten Spritqualität. Die bequemen Sitze tun das Ihrige dazu, und so ist man auch nach mehreren Stunden Fahrt nicht verspannt; da habe ich schon anderes erlebt. Die weiträumige Bestuhlung hilft außerdem; ich bin nicht ganz klein, habe aber reichlich Platz für die Beine. Einziger Kritikpunkt wären die nicht so langen Sitzflächen; perfekt wäre ein Sitz, bei dem man die Sitzfläche noch verschieben könnte wie bei der DB. (Vielleicht geht das sogar und ich habe es nur noch nicht gefunden? Nein, man kann die Sitzfläche nicht verschieben. Das sollte Setra dann mal unter die Verbesserungsvorschläge aufnehmen, denn ansonsten sind die Sitze wirklich gut und bequem). Die einzige Macke, die wir derzeit finden konnten, ist ein singendes Geräusch der Klimaanlage in der hintersten Reihe, aber dank Toli ist das inzwischen auch gedämmt und kaum noch zu hören.

Für unser Wohlbefinden werden wir Gäste außerdem prächtig umsorgt. Es gibt immer wieder  Kaffeepausen (natürlich mit Keksen, damit man den Kaffee nicht so trocken herunterwürgen muss), und wenn die Zeit für eine längere Pause nicht reicht, weil wir Kilometer machen müssen, kommt Ina mit dem Wägelchen während der Fahrt durch die Reihen (allerdings nicht auf den Serpentinenstrecken, aber da wollen viele sowieso keinen Kaffee).

Der rote Bus hat noch andere Vorzüge, vor allem einen: Er fällt auf wie ein bunter Hund! Immer wieder werden wir von Passanten angesprochen, ganzen Schulklassen mußten wir schon Besichtigungen ermöglichen. Der rote Bus ist außen und innen bestimmt schon tausendfach fotografiert worden. Die Polizei hält uns ab und zu an, aber nur, um den Bus zu besichtigen, nicht um zu kontrollieren. So ergeben sich Kontakte wie von selbst.

Fazit: Es ist eine tolle, durchaus anstrengende Reise, die durch den großen Roten zum Genuss und Vergnügen wird.

5 comments to Grüße aus dem Hochland der Anden (Banos)

  1. Lutz Böttcher sagt:

    Hallo Axel,
    so haben wir uns das bereits vorgestellt, jeden Tag erwartet euch „Mutters“-Schoß mit roten Wangen und schaukelt euch durch die Berge, der Abgrund sicherlich schön nahe. Dank GPS und Karte darf man alle rollenden Aktivitäten gut verfolgen. Schön wäre es, könnten wir als Fernmitreisende mehr Bilder sehen.
    Lutz

  2. Und sogar auf der Facebook-Seite „Du weißt du bist Freiburger wenn…“ wird der Südamerikabus erwähnt: „… wenn Dir im ecuadorianischen Regenwald auf einmal ein knallroter freiburger Avantibus entgegenkommt! weiß jemand wie lange der noch in Ecuador unterwegs ist? (Danke Nelly Wang)“
    Natürlich haben wir gleich geantwortet.
    Weiterhin gute Fahrt in den letzten sechseinhalb Wochen!

    Sigrid

  3. ANNE WAGNER sagt:

    Hallo Verena und Axel,

    ich schaue fleißig nach und habe manchmal das Gefühl dabei
    zu sein.Ist ja toll was Ihr so alles erlebt!Weiterhin viel
    Spaß,fotograiert jede Menge,denn schließlich wollen wir
    Mädels(Christa,Minu und ich)einen anständigen Bericht.

    Gute Fahrt,bleibt gesund und liebe Grüsse

    von ANNE

  4. Heike Aust sagt:

    Lieber Axel,
    für eine lange Reise ins Unbekannte ist es bestimmt von großem Vorteil, ein bequemes und sicheres Gefährt unter sich zu haben. Dann kann man/frau auch in aller Ruhe und entspannt die Landschaft auf sich wirken lassen. Schön, dass das bei Euch so gut klappt ! Und das mit dem Kaffee und den Kurven bleibt zumindest spannend.
    Hier in Freiburg ist es richtig November, mit allem, was dazu gehört, Sturm, Regen, mal warm, mal kalt, Schlachtplatten ,Gänsebraten und St. Martin. Alles wie immer ! Grüssle auch an Verena …D-Ch-H

  5. Sascha sagt:

    Wer von Technik und Bildern der Reise nicht genug bekommen kann: Hier gibts die Infos von einem Insider 😉 : facebook.com/bustest

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