DANKESCHÖN

An dieser Stelle, möchte ich mal keinen Reisebericht senden, sondern einfach „Dankeschön“ sagen an das ganze Avanti Team!
Danke an Ina (Ladies First), die uns auf den langen Fahrten immer wieder mit liebevoll zubereitetem Kaffee aufweckt, serviert mit Keksen.
Danke an Hans-Peter und Christian, unsere beiden Chauffeure, die uns immer sicher ans Ziel bringen. Sei es bei dichtem Stadtverkehr, der forschen Fahrweise im Iran, und auch klitzekleinste Parkmöglichkeiten scheinen für Euch kein Problem zu sein. Wir fühlen uns bei Euch sicher und gut aufgehoben!
Danke an Anatoli, der immer tolle Fotos schiesst, aber eigentlich dafür verantwortlich ist, dass der Bus fährt und nicht stillsteht.
Danke für die lokalen Stadtführer, die uns kompetent ihre Städte zeigen, und ganz besonders auch danke für die tollen Reisebegleiter:
Naciye in der Türkei und jetzt Reza im Iran, die uns mit Informationen über Land und Leute versorgen, und darüber hinaus alle unsere Spezialwünsche erfüllen.
Danke für die schmackhaften Picknicks, die Ihr uns kredenzt.
Ihr seid ein wunderbares Team, immer freundlich, motiviert und „aufgestellt“!
Schön, dass wir mit Euch unterwegs sein dürfen!

Irma und René

Ein Besuch beim Kuaför und im Hamman, 18. April

Richtig, zuerst geht’s zum Friseur in dieser unaussprechlichen Grenzstadt Dogubayazit kurz vor dem Iran. In den kleinen Gassen sehe ich gegenüber einem Metzger, der tatsächlich mit einer Axt gerade ein Viertelrind aufteilt und neben einem der hier häufigen Gemischtwarenhändler vor einem Fenster einen Wäscheständer mit mehreren nassen Handtüchern.
Drinnen zwei Drehstühle vor zwei Spiegeln und ein heftig einladender junger Mann, der mir zuwinkt und die Tür öffnet.
Die Einladung wird angenommen, und nach kurzer Begrüßung deute ich unmissverständlich den Wunsch nach Verbesserung der Kopffrisur an. Ehe ich mich versehe, werde ich mit einem Umhang bekleidet und wie aus dem Nichts zaubert der Meister- nennen wir ihn Ali – mit einem Rasierpinsel weichen Schaum auf mein Gesicht. Nun gut. Mit einem frisch ausgepacktem Rasiermesser und unglaublich schnellen Fingerbewegungen entfernt Ali Schaum und Barthaare und bewegt das superscharfe Messer schlagzeugartig – dabei effektiv – über meine Backen, Kinn und Hals: Mit einer Hand zieht er die Haut zusammen, um mit dem Messer in der anderen Hand die Haare möglichst an der Wurzel zu entfernen. Wie ein Tänzer wirbelt er hinter meinem Stuhl umher, zieht mein linkes Ohrläppchen hoch, dann den rechten Mundwinkel in die Länge- ein System erkenne ich dabei nicht!

Ich war schon oft in der Türkei beim Friseur, aber heute erlebe ich etwas Neues: Der Schaum ist weitgehend entfernt, ich erwarte das Schneiden der Haare. Doch schon ist der große Rasierpinsel neu aufgeschäumt und wird zum 2. Male über mein Gesicht gewedelt, wenn ich jetzt „Stopp“ gesagt hätte, wäre der Mund voll Schaum. Und als endlich alle noch so kleinen Barthäärchen verschwunden sind, säubert mich Ali mit einem warmen Tuch und schmiert mir direkt anschließend eine hellbraune Paste auf mein Gesicht – und lächelt mich an. Ich weiß, dass diese Creme trocknet und wieder entfernt wird, bevor ich diesen Raum verlasse.
Jetzt greift Ali zum Behälter mit hellrotem heißem Wachs, in das er Wattestäbchen tunkt und sie mir in beide Ohren steckt. Zugleich überzieht er beide Ohrmuscheln komplett mit diesem hellroten Wachs. Zwei weitere Wattestäbchen werden ebenfalls mit Wachs getränkt und mit einem komplizierten Mechanismus in beiden Nasenlöchern verklebt.
In einer Art Geistesblitz hole ich die kleine Kamera aus der Tasche, um einen der wartenden Einheimischen um ein Foto zu bitten- er hat Riesenspaß daran und drückt mehrfach auf den Auslöser.
Was kommt jetzt?
Natürlich ein Glas Tee, Çay, das mir angeboten wird. Aber nur, um die Wartezeit zu überbrücken, bis das Wachs trocken ist.
Jetzt wird’s schmerzhaft!

Zuerst mit einem Ruck aus den Ohrlöchern die Wattestäbchen, die mir triumphierend mit den heraus gelösten Ohrhaaren vor die Augen gehalten und dann mit geübtem Schwung durch die geöffnete Tür auf die Staraße geworfen werden. Dasselbe geschieht mit den Stabchen, die mir aus den Nasenlöchern hängen – da das Ergebnis der Nasenhaarentfernung Ali nicht befriedigt, wird die Prozedur hier noch mal wiederholt. Ich habe beschlossen, mich zunächst ohne weiteren Widerstand Alis Händen zu unterwerfen, ich habe ja Zeit, nur zum Hamman will ich nachher pünktlich sein.

Endlich beginnt der eigentliche Zweck meiner Anwesenheit, das Haareschneiden. Viel ist nicht zu entfernen, zum einen ist die Kopfbehaarung arg spärlich, zum anderen war ich gerade vor 3 Wochen bei Alis Kollege in Freiburg. Aber wie viele Arbeitsgänge mit und ohne Maschine, mit Kamm, Schere und anderen Geräten für Ali nötig sind, um sein gewünschtes Ergebnis zu erzielen, kann ich nicht mehr nachhalten. Für mich war der Haarschnitt recht schnell O.K., aber Ali entdeckte immer wieder noch ein Haar, das 2 mm zu lang war. Und dann erst der Schnurrbart: Auch hier eine Spezialbehandlung mit Kamm und Schere wie üblich, dann aber wurden noch 3 elektrische Schneidemaschinen benutzt, und immer wieder mit Minischere der seitliche Rand korrigiert, wobei der Mundwinkel lateral stark in Richtung Ohr gezogen wurde.

Endlich fertig!

Jetzt durfte ich die Stirn auf ein Handtuch auf das Waschbecken legen. Ali begann mit der Kopfwäsche und der Entfernung der Gesichtspaste, die inzwischen maskenartig erhärtet war. Eine leichte Kopfmassage machte mich glauben, die Sitzung sei zu Ende. Aber die Nasen- und Ohrlöcher mussten erst noch mit einer Spezialmaschine abschließend gereinigt werden, die Gesichts- und Kopfhaut wurde mit wohlriechenden Wässerchen abgeklatscht, das Tuch wurde vorsichtig abgenommen – schnell und problemlos auf der Straße abgeschüttelt –  und ich durfte meine Stirn wieder auf ein Tuch auf das Waschbecken legen.

Was jetzt kommt, ist eigentlich bekannt, war für mich aber neu: Die obligatorische Hals – Nackenmassage begann zwar im Nacken, ging aber den ganzen Rücken runter bis zum Kreuzbein und zwar mehrfach rauf und runter!

Christoph, der gerade hereinkam, konnte über diese Behandlung nur staunen. Danach begann die Zeremonie der Nacken- und Schulterdehnung, nur beim geplanten Einrenken der Halswirbelsäule lehnte ich dankend ab.

Noch ein Wässerchen, und nach genau 55 Minuten hatte Ali sein Werk beendet!
Über den Preis sind wir uns dann auch durch Halbierung seines ersten Vorschlages einig geworden und haben uns herzlich verabschiedet.

Im Laufe des Nachmittags habe ich noch Lothar – nur zum Haareschneiden – vorbei gebracht, was mir dann beim späteren Vorübergehen ein herzliches Zuwinken von Ali einbrachte.

Durch diese Stunde bei Ali war ich so erschöpft, dass ich den anschließenden Hamman – Besuch auf drei Worte reduziere: warm, hautverschönernd, muskelintensiv.

Ein schöner letzter Tag in der Türkei , der mit einem gemeinsamen Essen und einem herzlichen Dankeschön an Nacye, seit Istanbul unsere türkische Reisebegleiterin, endete.

Auf zur türkisch – iranischen Grenze und zu neuen Erlebnissen!

Jogi Meyer-Sieger

Hier der fotographische Nachtrag, auf vielfachen Wunsch:

Besuch beim Kuofoer Achim Hudewentz

Aprilwetter in Kurdistan

Auf der Fahrt durch’s wilde Kurdistan bei Regen und Schnee (!) lasse ich den vergangenen Tag Revue passieren:

das gemütliche Frühstück im Hotelgarten bei recht kühlen Temperaturen, die anrührenden Bibelszenen in den Felsenkirchen von Göreme, das opulente Picknick im Hof einer ehemaligen Karawanserei in einem Dorf bei Kayseri.

Während Mesud, unser lokaler Führer, uns mit viel didaktischem Geschick die Weltkulturerbe-Stätten Kappadokiens erklärte, hatte seine Frau für uns als Überraschung türkische Köstlichkeiten zubereitet. Diese genossen wir nun unter den Gewölben der leider nur noch von Tauben genutzten Karawanserei. Und für den echten türkischen Tee sorgte die Frau des Hodschas, die sich anschließend zusammen mit uns Frauen fotografieren ließ.

Umgebung und Gastfreundschaft ließen bei mir Erinnerungen an die Erzählungen von Tausendundeiner Nacht aufsteigen

Adelheid

Im gemischten Hamam von Ürgüp

Ein sinnliches Erlebnis mit Tip-Top-Ergebnis

„Ürgüp besitzt auch ein Hamam, in dem Männer und Frauen zusammen schwitzen können. Allerdings zählt das Bad nicht zu den saubersten. Über einen Mangel an Spannern kann es auch nicht Klagen.“ (S. 384)

Glücklicherweise
Haben wir von 1989 den Know-How-Reise
nicht vorher gelesen,
sonst wäre das Quintett (vielleicht) nicht so neugierig gewesen,
ins Hamam, das gemischte, zu marschieren
Und alles, was geboten, auszuprobieren.

Feuchte Wärme tut so gut,
wie entspannt es sich auf Marmor ruht,
In dünne Tücher eingehüllt,
Zwischendurch mit kaltem Wasser abgekühlt.

Auch nebenan im Sitzen
kann man/frau genüsslich schwitzen.
Und die Massage von Männerhand
bei (fast) allen Anklang fand:

es wurde gerubbelt
und geknibbelt,
gestrichen und gezogen,
dass sich die Glieder bogen,

besonders der vom Tag gestresste Rücken
freut‘ sich voll Entzücken.
Die Massage mit dem Schaum,
die war ein Sinnentraum
für zwei Männer und drei Fraun.

Fazit: Ihr könnt Ürgüps Hamam traun!

Estella für LECIK

 

Eine Ballonfahrt in Ürgüp – Aussichten und Einsichten

4.45 Uhr das Telefon klingelt – der Weckruf vom Hotel.

Ich schaue nach draußen – es regnet! Enttäuschung macht sich bei mir breit.

Am Vorabend habe ich mich zusammen mit 8 anderen Leuten der Gruppe zu einer frühmorgendlichen Ballonfahrt angemeldet, stattfindend nur bei schönem Wetter und guten Flugbedingungen.

Zum besagten Treffpunkt um 5.15 Uhr treffen wir uns alle in der Lobby, um abgeholt zu werden. Wir diskutieren, sind wir doch alle sehr verunsichert, da die Ballonfahrt nur bei gutem Wetter stattfinden soll. Das hier empfinden wir aber alles andere als gutes Wetter!

Warten wir ab, was passiert…

Ein Kleinbus bringt uns zum Center des Veranstalters, wo wir uns noch mit Kaffee und Tee stärken können – und es hat aufgehört zu nieseln.

Also los geht’s….

Wir sind nicht alleine, viele, sehr viele Menschen haben dasselbe vor. Interessant, wie die Ballone vorbereitet werden: da wird ganz schön angefeuert und mit der heißen Luft blähen sich die Ballone immer mehr auf.

Schnell heißt es einsteigen in den Korb, und schon heben wir die ersten Meter ab. Macht sich da etwa ein mulmiges Bauchgefühl breit beim runterschauen?

Mit der atemberaubenden Aussicht vergisst man alle Bedenken. Wir fahren – ich habe mich von Jogi belehren lassen, es heißt nicht fliegen sondern fahren – über das weite Tal mit den bizarren  Tuffsteinformationen. Unglaublich, welche großartigen Formen die Natur in Jahrtausenden hervorgebracht hat. Immer wieder sind wir vom Ausblick überwältigt.

Unser Luftkapitän Rodriguez gleicht eher einem Luftpirat mit seiner Uniformjacke und seinem Glatzkopf. Als er dann noch eine schwarze Kraushaarperücke aufsetzt, sieht er noch wilder aus. Aber er scheint sein Handwerk gut zu beherrschen, schießt immer wieder dosierte Feuerstöße in den Ballon. Schon bald wird es zu einem vertrauten Geräusch. Um die 50 bunte Ballone schweben im Himmel. Wenn uns der eine oder andere zu nahe kommt, braucht es schon gute Manövrierfähigkeit und Fingerspitzengefühl. Rodríguez schafft dies mit Bravour, auch über die beiden Starkstromleitungen gleiten wird in sicherer Distanz. Und schon heißt es sich für die Landung vorzubereiten. Mit einem Schlückchen Sekt und einer Urkunde wird die erfolgreiche Ballonfahrt gefeiert.

Es bleibt ein unvergessliches Erlebnis – wunderschöne Bilder im Kopf und in der Kamera.

Und – für mich, nebst den beeindruckenden Aussichten, eine wichtige Einsicht:

Sich nicht gleich entmutigen lassen, sollte etwas zu Beginn nicht den Erwartungen und Vorstellungen entsprechen. Schon bald kann aus Regen Sonnenschein werden!

Schade, wären wir im Bett geblieben, wir hätten eine einmalige Erfahrung verpasst!

 

Bericht und Bilder von

Irma Baumeler

 Ballonfahrt in Ürgüp _ Irma BaumelerBallonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 5  Ballonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 6 Ballonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 7 Ballonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 8 Ballonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 4 - Kopie Ballonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 3 - KopieBallonfahrt in Ürgüp _ Irma Baumeler 9

 

 

14.04.2013 Fahrt von Istanbul nach Ürgüp, ca.700 km

Regel Nr. 1 für Berichte über ein Gastland: Berichte positiv! Also – die Straßen sind gut. Mindestens ziemlich gut, meistens gut, oft sehr gut.

Regel Nr. 1 für Reiseberichte: Berichte wahrheitsgemäß! Also – beim Blick in die anatolische Landschaft macht sich – zumindest bei mir – die große Tristesse breit. Wenn hier der Hund begraben ist, dann ist es ein einsames Grab. Die Vorstädte Istanbuls lassen es schon ahnen, der Aufstieg ins grüne Bergland macht Hoffnung, die Strecke bis Ankara belehrt eines Besseren, von Ankara über Hochebenen bis Kappadokien bestätigt sich die Befürchtung. Vielleicht liegt es ja auch an den noch kahlen Bäumen und am noch trüben Wetter, das der zunächst seltsam gesichtslosen Landschaft auch nicht schmeichelt. Felder, kleine Dörfer und Weiler (ein paar Häuser und eine Moschee), Städtchen (etwas mehr Häuser, ein Neubaugebiet und zwei Moscheen), Städte (ja genau, System erfasst). An der Straße brandneue Tankstellen, Speditionen, Einkaufsmöglichkeiten und Rastplätze, ein verlorener, direkt an der Straße liegender leerer Kinderspielplatz, dann Werkstätten, in denen der Schmiedehammer vermutlich das modernste Werkzeug darstellt. Ab den Passhöhen dann: Landwirtschaft. Endlose über Hügel gelegte Weizenfelder, Weideflächen, Brachen, ein paar Baumreihen Pappeln oder Nadelbäume gegen den Wind,  Hügel bis zum Horizont. Nebraska im Nieselregen ist dagegen ein Rummelplatz. Jetzt seltener Dörfer, Städtchen (obiges Prinzip). Gelegentlich Zäune, deren Funktion im Einfangen verwehter Plastiktüten besteht. Nach langem Schauen auch eine positive Erkenntnis: es gibt  kaum die bei uns über Berg und Tal ziehenden Masten. Ein ganzer Rundblick von Horizont zu Horizont ohne Hochspannungs-, Strom- oder Telegrafenmasten. Zumindest für einige Zeit: Kein Stahl, kein Holz, das in die Landschaft ragt.

Dann werden die Felder kleiner und seltener und die Landschaft wird auch Steppe. Darüber ein „niedriger“ dunstig-blauer  Himmel, weiße schnell ziehende Wolken, die große Schatten über die Ebene und die kargen Hügel werfen. In der Ferne ein paar Ziegenherden. Hinter einem Traktor, der ein Feld in die Steppe pflügt, patrouillieren Störche.

Gelegentlich eine Stadt an der Straße oder in der Ferne. Ein Erklärungsversuch für die Gleichförmigkeit und Gesichtslosigkeit dieser Siedlungen: Sie scheinen nur aus zwei Typen von Gebäuden zu bestehen. Wohngebäude und Moscheen. Die Zweckbauten, Kasernen, Schulen, Tankstellen sind am Ortsrand. Der Ort selbst besteht optisch aus kleinen und großen Wohnhäusern, ein, zwei, vier, zehn Stockwerke – und alle haben die gleiche Dachform und Neigung. Der Gedanke, dass ein Dach auch eine andere Neigung als 25 Grad haben könnte, hat in Anatolien noch einen schweren Weg vor sich! Die Moscheen im Ortsbild farbig getüncht und von  immer gleichen Minaretten umstanden. Schlank und spitz und scheinbar von der Stange. Auch ist die Aluminium- Leichtbauweise dem Kuppelbau sehr förderlich. Es scheint im Stadtbild keine alten Moscheen zu geben, alte Kirchen schon gar nicht, keine Schlösser, Schlösschen, Burgen, Türme, Ruinen über der Stadt. Keine Stadtmauern, weder verfallen noch erhalten. Soviel hart bezahlte Abwechslung haben uns Klerus und Adel in Europa immerhin hinterlassen. Hier dagegen markiert den  höchste Punkt das höchste 25 Grad Dach oder je nach Lage die Minarette. Die Stadt selbst endet in einer Brache oder einem Neubaugebiet. Sicher nur eine Impression aus dem Bus heraus.

Regel Nr. 2 für Berichte über das Gastland und Reiseberichte: Ende versöhnlich!

Das fällt leicht. In Kappadokien wickelt sich gelegentlich ein Dörfchen um eine Tuffstein-Fluchtburg, die Landschaft ist bizarr voll farbiger Fels- und Erdformationen und das Hotel Melis ein aus Tuff gebautes, in den Tuff gegrabenes, mit Teppichen ausgelegtes kleines Labyrinth. Und morgen früh klingelt um 04.45 der Wecker zur Ballonfahrt.

Mandy/W.Nussbaumer

Ein Tag im Bus

Eine Strecke von 700 km von Istanbul nach Ürgüp in Kappadokien will erstmal bewältigt werden – „ist das nicht langweilig?“ – werden viele fragen. Mal sehen:

Die Ausfahrt von Istanbul gestaltet sich bis auf eine ohne ersichtlichen Grund gesperrte Straße problemlos: Sonntagmorgen und kein Stau!

Über die Autobahnbrücke, die Europa von Asien trennt, geht es aus der 17 Millionenstadt heraus. Die Straßen sind super und stundenlang meist achtspurig.

Naciye, unsere türkische Reiseleiterin, die uns bis an die iranische Grenze begleiten wird, hat immer wieder interessante Einzelheiten über Land und Leute, während wir bequem in unseren Leder-Sesseln hängen – fast jeder von uns hat eine Sitzreihe zur Verfügung.

Schon bald hat Ina den üblichen Morgenkaffee gebraut, und Hans-Peter geht mit dem selbst konstruierten Service-Wägelchen durch die Reihen und bietet Kaffee, Tee und Kekse an – 1. Klasse Service.

Draußen zieht die leicht hügelige Landschaft in der Höhe von Ankara vorbei, Christian sitzt am Steuer und chauffiert den roten Bus ruhig über den Highway.

In Abständen von ca. 2 1/2 Stunden wird eine Raststäte angefahren, die sich manchmal als Hort von Unmengen essbarer Schätze entpuppt: Trockenfrüchte aller Art, Kekse in türkischer Vielfalt und bunte Säfte, daneben Krimskrams jeglicher Art und überall freundliche Bedienung!

Auf der Weiterfahrt macht der eine ein Nickerchen, die andere unterhält sich nach kurzem problemlosem Platzwechsel mit ihrer Nachbarin, Toli, unser Autoservicemann und überhaupt Mann für alle Technik und Fotos, schießt seine tollen Schnappschüsse – es will einfach so recht keine Langeweile aufkommen. Und wenn sie doch drohen sollte, greift man/Frau zum Buch, zum Kopfhörer oder beschäftigt sich mit der Technik der vielfach mitgenommenen aktuellen Medien.

Irgendwann und für alle erstaunlich rasch ist es bald 18 Uhr und nur noch eine Stunde bis zum Hotel in Ürgüp – dort warten Ballonfahrten, Wanderungen durch Tuffsteinlandschaften und unterirdische Städte und andere Erlebnisse auf diesem Teil der Seidenstraße auf uns.

Jogi Meyer-Sieger

Kappadokien heute morgen hp