Nachlese: Etappenende Shanghai – Rückfahrt

Bericht von Adelheid:

Rückfahrt auf Pegasus:

Für alle interessierten Blogleser möchte ich meine etwas andere Rückkehr nach Deutschland schildern:Ich hatte zwar wie fast alle anderen auch Shanghai per Flugzeug verlassen, doch nicht, um direkt nach Deutschland zurückzukehren, sondern um nach einem fünftägigen Zwischenstopp in Singapur ein Containerschiff namens Pegasus zu besteigen.  Auf der 22- tägigen Schiffsreise konnte ich dann die vielen Eindrücke von unserer Reise verarbeiten und mich langsam wieder Europa nähern.

Wie ging es auf dem Schiff zu?

Jeder Tag war gleich und doch ganz anders. Gelangweilt habe ich mich fast nie. Struktur gaben die festen Mahlzeiten: Frühstück um 7.30 Uhr, Mittagessen um 12 Uhr und Abendessen um 18 Uhr. Um bei dem guten Essen fit zu bleiben, benutzte ich statt des Fahrstuhls meistens die steilen Treppen, d.h. 96 Stufen von der Messe bis zum 6. Stock, in dem meine geräumige Kabine lag. Über mir waren nur noch der Kapitän und die Brücke. Dort erklärte man mir gerne die Route, unterhielt ich mich mit den philippinischen Steuermännern oder den kroatischen Offizieren auf Englisch und lernte dabei ganz neue, ungewohnte Vokabeln. Es gab auch einen Swimmingpool, gefüllt mit dem Wasser der jeweiligen Meere, und einen kleinen Fitnessraum.Und wie habe ich mich sonst beschäftigt? Mit Lesen, Musik Hören, Malen und vor allem auf das Wasser Schauen und den Gedanken Nachhängen…

Bis auf den stürmischen Indischen Ozean war die See meistens ruhig. Die Durchfahrt durch den Suezkanal war besonders eindrucksvoll, da wir nur wenige Meter von Wüste oder Ansiedlungen entfernt waren. Wir hatten dafür drei Lotsen und die Steuermänner wurden alle 2 Stunden abgelöst, weil sie sich sehr konzentrieren müssten, um nicht von der engen Fahrrinne abzukommen. Einer der ägyptischen Lotsen hatte übrigens seine eigene Musik mitgebracht: Klassische Tanzmusik einschließlich Wiener Walzer! Musik wurde viel bei der Arbeit gehört; der Kapitän war wie die meisten Offiziere noch recht jung. Trotz der oft anstrengenden Arbeit, vor allem in den Häfen,  wurde viel gelacht.

Eine solche für Körper und Seele gleichermaßen erholsame Reise kann ich nur jedem empfehlen!

Etwas für Zwischendurch…

Jemand da? Wie schön! Für alle, die auch jetzt, wo der Bus auf dem Frachtschiff unterwegs nach Alaska ist, ab und zu in den Blog schauen, haben wir ein hübsches Video vom Weltreisebus auf der Seidenstraße. Die spektakuläre Gegend ist im Westen Chinas in der Nähe von Turfan. Viel Spaß beim Anschauen und danke für Eure Treue!  Zum Video

Die längste Etappe

von Hans-Peter Christoph

Gestern Morgen in Shanghai war die Welt noch in Ordnung. Um halb sieben gingen wir runter zum Frühstück und bestellten auf halb acht ein Taxi, das uns zum Flughafen bringen würde. Pünktlich fuhren wir los, erreichten ohne Staus den Flughafen, hatten dort noch massig Zeit, bis unser Flieger ganz nach Plan um 11.55 h Ortszeit abhob. Pünktlich erreichten wir nach knapp 12 Stunden Flugzeit um 18.05 h MEZ Frankfurt.

Mit etwas Glück würden wir den Zug nach Freiburg um 18.53 h schaffen, der um 22.15 Uhr in Freiburg ankommen würde. Dachten wir. Dann würde es auch noch für ein kleines Bier im „Babeuf“ in der Nachbarschaft reichen.

Um 18.40 h sind wir auch schon am Schalter der Bahn, um unser Ticket nach Freiburg zu lösen. „Nehmen Sie den Zug um 19.53 h, der, der jetzt fahren soll, hat Verspätung und Sie erreichen den Anschluss in Mannheim nicht“, rät uns der freundliche Mann am Schalter. Machen wir, keine Frage, stärken uns in einem Bistrot und sind rechtzeitig am Gleis 5. Dort erfahren wir, dass der Zug um 19.53 h fünfundzwanzig Minuten Verspätung haben wird. Kein Problem, das kann vorkommen. Mit 25 Minuten Verspätung fahren wir auch gegen 20.20 h los, um dann gegen 21 Uhr aus unserem Dämmerschlaf gerissen zu werden. Denn mit der Zeitverschiebung sind wir mittlerweile bereits 27 Stunden auf den Beinen. Es rattert und schlägt, unschwer ist festzustellen, dass die Oberleitung gerissen ist, denn Kabel schlagen gegen Dach und Scheiben. Der ICE stoppt.

Und fährt auch für Stunden nicht mehr weiter. Um 1.10 h schließlich steht ein Nahverkehrszug auf dem Nebengleis bereit, die Reisenden des ICE nach Biblis zu bringen. Dort wartet ein anderer ICE, der schließlich gegen 3 Uhr morgens los fährt. Um 5.30 h sind wir endlich in Freiburg.

Das ist einfach nur genial. 65 Tage waren wir über 15 000 Kilometer quer durch zwei Kontinente unterwegs. Mit der Präzision einer Schweizer Uhr (wir hatten ja auch einige Schweizer dabei) hielten wir den Zeitplan Abschnitt für Abschnitt, Etappe für Etappe, Besichtigung für Besichtigung und Programmpunkt für Programmpunkt nahezu auf die Minute genau ein, selbst wenn wir dazu, wie an der usbekischen Grenze, einen fremden Bus anmieten mussten. Aber mit Hilfe der Bahn schafften wir es, auf den letzten 250 Kilometern von Frankfurt bis Freiburg unsere erste und einzige Verspätung, und dann gleich für siebeneinhalb Stunden, hereinzufahren.

Filmbeitrag: DB

Anmerkung der Redaktion: Willkommen zu Hause, mit allem, was dazu gehört – selbst die Verspätungen der DB. Schön, dass Ihr wieder hier seid!

 

Die Ruhe nach dem Sturm

von Hans-Peter Christoph

Fotos in diesem Beitrag: Hans-Peter Christoph und Ina Jander

Jetzt sind alle weg. Abgereist aus Shanghai. Teil 1 der Weltreise, die Fahrt von Europa quer durch Asien auf der Seidenstraße und bis an den Pazifik, geht zu Ende. Manche haben ihren Aufenthalt verlängert, sind nach Peking gefahren oder machen eine Kreuzfahrt auf dem Jangtse. Eine Teilnehmerin reist mit dem Frachtschiff zurück, aber die meisten sind ins Flugzeug gestiegen und befinden sich nun in der Luft oder sind bereits gelandet. Ina und ich bleiben noch einen Tag in Shanghai. Der Bus steht im Hafen und ist bereit für die Verschiffung nach Alaska. Ein paar Dinge sind noch zu erledigen und dann ist erst einmal Durchatmen angesagt.

Ja, es war eine schöne Reise, die, wie nicht anders erwartet, auch ihre anstrengenden Momente hatte – das war auch bei den beiden vorhergehenden Reisen über Land nach China nicht anders: eine solche Reise bucht man nicht, wenn man eigentlich einen  Erholungsurlaub bräuchte. Gute 65 Tage waren wir unterwegs, mit Höhen und Tiefen, guten und weniger guten Hotels, freundlichen, entgegenkommenden, aber auch Bestechungsgeld fordernden Zöllnern. Mit Polizisten, die uns dieses Mal kaum in die Tasche griffen, mit Landschaften, die uns teilweise den Atem raubten in ihrer Unendlichkeit, Weite und Kargheit ohne menschlichen Eingriff und ohne jede Bebauung über Hunderte von Kilometern. Diese unberührten Landschaften findet man in Europa nirgendwo mehr. Wüsten und Steppen sind für mich persönlich immer das Schönste. Ich könnte tagelang nur durch die Wüsten von Persien kreuzen und fahren und schauen und fahren und schauen, oder durch Kasachstan oder durch die schwarze Gobi, so geht mir jedes Mal das Herz über. Es war auch dieses Mal wieder wunderbar. Ich bin gespannt, was uns in dieser Hinsicht in Südamerika erwartet …

Wie immer gab es die Anspannung, wenn wir an Grenzen kamen und wir nicht wussten, wie die Zöllner uns hinhalten würden. Dieses Mal waren es die Usbeken, die einen neuen Rekord aufstellten, indem sie uns vier Tage lang die Einfuhr des Busses verwehrten. Es war unter diesen Umständen nicht immer ganz leicht, das jeweilige Tagesprogramm im Auge zu behalten, die Abläufe für Besichtigungen zu koordinieren, Pausen und ausreichend Ruhephasen zu gewährleisten. Dazu kam, dass es einige Hotels gab, die zwar den besten örtlichen Standard bedeuteten – aber weit von dem entfernt waren, was man bei uns unter einem guten Hotel versteht. Darauf hatten wir zwar immer wieder hingewiesen, aber nach einem an den Nerven zerrenden, langen Tag an der Grenze kam es doch zu manchen Enttäuschungen. Umso schöner war es dann, dass bald darauf wieder alle friedlich und fröhlich beisammen saßen und schließlich in China einige Hotels doch besser als erwartet waren und für einen gewissen Ausgleich für gelegentliche Frustrationen boten. Vielleicht müssen wir noch offensiver darauf hinweisen, dass ein vergleichsweise hoher Reisepreis nicht bedeutet, dass man durchgehend in Luxushotels nächtigt, sondern viele Faktoren die Kosten bestimmen.

Daneben gab es Hintergrundarbeit zu erledigen: viele E-Mails und Telefonate, die letztendlich aber die problemlose Einfahrt nach China ermöglichten. Eine permanente Ungewissheit blieb jedoch, denn wir konnten nicht abschätzen, wie schnell oder langsam die Zollformalitäten am Ende der Reise vonstatten gingen, denn das Schiff war gebucht, aber zolltechnisch noch nichts in trockenen Tüchern, weil das Meiste erst am Ziel erledigt werden konnte. Viele bürokratische Hürden stellten sich nämlich genau dann in den Weg, wenn man meinte, nun sei alles geregelt. Aber alles ging so weit gut!

Nun ist die erste große Etappe leider vorbei. Unser Hotel, das „Broadway Mansions“ , ein unter Denkmalschutz stehender Backsteinbau aus den Dreißiger Jahren im Stil der frühen amerikanischen Hochhäuser bietet den besten Blick auf den „Bund“ und die gegenüberliegende Skyline von Pudong. Auf der alten Eisenbrücke und vor dem ehemaligen Astoria-Hotel, in dem schon Marlene Dietrich und Albert Einstein wohnten, stehen die jungen Paare Schlange, um sich vor historischer Kulisse an ihrem Hochzeitstag ablichten zu lassen. Auch auf dem Bund sind viele Menschen unterwegs und auf der Nanjing Road ist fast kein Durchkommen. Das Drachenbootfest hat drei zusätzliche Feiertage gebracht, noch mehr Menschen als gewöhnlich schon sind draußen. Wer es ruhig und beschaulich mag, ist in chinesischen Großstädten am falschen Platz. Aber Halt, es gibt einen wunderbaren Ort zum Innehalten und Nachdenken: Den frühen Abend auf der Dachterrasse der Captain’s Bar, wenn unten die Schiffe auf dem Huangpo vorbeiziehen und die Leuchtreklamen auf den Hochhäusern von Pudong herüber zu blinken beginnen. In Shanghai zu sein ist wunderbar, vor allem, nachdem wir diesen Abschnitt so problemlos hinter uns gebracht haben. So wunderbar, wie es oft war auf den 15 267 Kilometern vom Konzerthaus in Freiburg in den Hafen von Shanghai.

Denn schön war es nicht nur der kulturellen und landschaftlichen Höhepunkte wegen, sondern weil sich wieder die richtigen Leute gefunden hatten, um diese Reise miteinander zu machen. Die Betonung liegt auf „miteinander“ … So viele unterschiedlichste Charaktere – und so viel Freude und Spaß miteinander! Dafür bin ich allen dankbar! Schön, dass Ihr dabei wart, ich freue mich schon darauf, viele von Euch am nächsten Stammtisch zu sehen. Vorfreude auch darauf, dass ein paar von Euch bei den nächsten Etappen wieder dazu stoßen!!!

Dankbar bin ich aber aber auch, dass nichts passierte, keine Krankheiten, außer der einen oder anderen Unpässlichkeit, wie sie in solch langen Zeiträumen immer auftreten kann. Kein Unfall oder Malheur, weder, wenn wir als Fußgänger unterwegs waren, noch in diesem von Europa so verschiedenen Straßenverkehr.

Der Setra läuft wunderbar und ohne den geringsten Mangel oder irgendeinen Defekt, allen Unkenrufern zum Trotz, die uns davor gewarnt hatten, mit einem nagelneuen Omnibus loszufahren und dazu noch mit dem ersten Exemplar, das von der neuen Serie vom Band gelaufen war. Aber da habe ich volles Vertrauen in Setra, den Hersteller in Ulm und Vertrauen in Toli, unseren Servicetechniker, falls es tatsächlich einmal ein Problem geben sollte. Und tatsächlich brauchten wir ihn. Nicht, weil am Bus irgendetwas nicht funktionierte, sondern wegen einem bzw. zwei Steinschlägen in der Frontscheibe. Ohne ihn hätten wir wahrscheinlich schon in Istanbul die Frontscheibe tauschen lassen müssen. Erst recht dann in Hami in China, als ein Auto einen Stein hochwirbelte, der mit Sicherheit zu ihrem Exitus geführt hätte, wäre Toli nicht mit seinem Scheibenreparatur-Kit bereit gestanden: Stunde um Stunde verarztete er sorgfältig und geduldig in einem Arbeitsgang nach dem anderen das Loch und die Risse, die sich schon zu bilden begannen, so dass nun nichts mehr von dem Loch zu sehen ist und die Scheibe bis Ushaia halten wird, vorausgesetzt, wir bleiben von weiteren Steinschlägen verschont. Der Bus läuft super und ganz ruhig, der Gesamtverbrauch lag auf dieser schweren Etappe bei 23,2 Litern im Schnitt, das ist unter Berücksichtigung des Streckenprofils und der Straßenverhältnisse ein geradezu sensationeller Wert. Inklusive der Standzeiten mit laufendem Motor, wenn wir unsere Staubsaugerorgien abhielten oder die Temperatur herunter kühlen mussten, damit nach einer Besichtigung unsere Leute keinen Hitzschlag bekamen, wenn sie wieder den Bus bestiegen, hatten wir einen Gesamtverbrauch von 24,9 Litern. Mal sehen, was die Zahlen ganz am Ende in Feuerland sprechen.

Jetzt ist die Spannung der vergangenen Wochen vorbei. Morgen fliegen wir zunächst nach Frankfurt, kehren nach Freiburg zurück und in ein paar Wochen geht es nach Alaska, um dort den Bus vom Schiff zu holen. Dann beginnt der für mich womöglich noch spannendere Teil, die Fahrt entlang der Panamericana. Denn das ist völliges Neuland für einen roten Bus und seine Fahrer.

Vielen Dank, dass Ihr dabei wart auf der Reise und daheim am Bildschirm! Bis bald!

Viele Grüße

Hans-Peter Christoph

Filmbeiträge:

von der Captains Bar aus gefilmt

von der Captains Bar gefilmt 2

MUNDOlogia

Ab sofort können Sie die MUNDOlogia-Tickets für den Vortrag von Hans-Peter Christoph zur Busweltreise vorverkaufsgebührenfrei direkt bei uns im Büro erhalten.

Veranstaltungsort: MUNDOlogia Festival Freiburg 2014, Konzerthaus Freiburg
Datum: 8. Februar 2014
Uhrzeit: 18:00 Uhr und 20:15 Uhr
Der Preis beträgt 10 € pro Ticket.

Bitte haben Sie Verständnis, dafür dass wir die Tickets nicht verschicken. Wenden Sie sich hierzu bitte an die anderen Vorverkaufsstellen.

 

Auf ein Wort – zum Abschied

von Lothar

Es ist erreicht, es ist vorbei,
Reiseende ist Shanghai.
Gilt für Eurasien, das ist klar,
Ich jedenfalls , fands wunderbar.

Ich fang mal mit AVANTI an,
mit Ina, Toli, Christian,
Hans-Peter, der das Kind geboren,
sie alle waren auserchoren,
uns durch eine Welt zu fahren,
die unbekannt den meisten war.

Die Müh‘ , die sie sich aufgeladen
war manchmal Last, doch muß ich sagen,
sie hab’n fast alles hingekriegt,
und wenn sie kam mal, die Kritik,
dann war sie konstruktiv gemeint,
denn das ist das, was uns vereint.

Als Christian ging und Stefan kam,
fing alles fast vorne an,
Almaty war die Wechselstelle,
Renee‘ und Irma, Gisela,
Mandy, Achim und Estella,
Karla und Jogi überhaupt,
die wurden einfach ausgetauscht.

Es kam die Sigrid und ihr Klaus,
in unser tolles Reisehaus,
davor schon Martha und auch Gudrun,
sie hatten nicht mehr viel zu tun,
denn alle spürten blitzesschnelle,
hier schwimmt man auf einer Welle.

So hab’n sich alle toll ergänzt,
und niemand wurde ausgegrenzt.
Hans-Peter hat es prophezeiht,
es kommt der Tag,  mit etwas Streit,
doch siehe da und wunder dich,
Hans-Peter irrt, ihr glaubt es  nicht.

Potz, Blitz, hab ich’s doch fast vergessen,
da ist noch eine ganz versessen,
mit zu uns an Bord gekommen,
Doro,  war uns sehr willkommen.
Hat  sie mit ihrem China-Wissen,
uns präsentiert manch Leckerbissen,
ohne die wir- unerfahren-
geblieben wär’n, wie wir halt waren.

Nimm eines mit auf Deinem Weg,
Du bist noch jung, nichts ist zu spät,
hast wieder Du ’ne alte Fracht,
dann führe sie mit aller Macht,
hin zu Deinen Leckerbissen,
stopf sie zu mit Deinem Wissen,
sie wollen hör’n an jedem Ort,
aus Deinem Mund das weise Wort.

Nun möchte ich noch die benennen,
die mitgemacht das ganze Rennen.
Da ist die liebe Adelheid,
die stets und immer ist bereit,
dir Auskunft über das zu geben,
was an Wissen fehlt im Leben.

Da ist Brigitte aus der Schweiz,
für sie war’s ein besonderer Reiz,
mit dem Computer klar zu kommen,
es gelang ihr fast vollkommen.

Da ist die Helga , die ganz ruhig,
die Dinge nimmt, wie sie halt kommen,
die, mit Brigitte nicht bekannt,
in ihr ’ne neue Freundin fand.

Virginia aus dem Münsterland,
hat viele Sachen in der Hand.
Das hättet ihr mal sehen sollen,
wenn China-Männeraugen rollen,
weil sie zwei blonde Frau’n erblicken,
und alle sich daran erquicken.

Denn auch die Anke aus dem Norden,
kennt diese Blondinensorgen.
Die beiden hatten auf der Reise ,
für uns eine spezielle Speise.
Geburtstage war’n angesagt,
auch wenn das Alter etwas plagt,

Brigitte, die das auch durchmachte,
konnte sogar zweimal feiern,
erst im April und dann im Mai
wir war’n ganz gern zweimal dabei.

Und jetzt bist du dran, liebe Hilde,
Du bist ganz ruhig, stets im Bilde,
lachst in Dich rein, wenn’s Dir gefällt,
und weißt genau, wenn einer bellt,
dann beißt der Hund noch lange nicht,
schreibt er auch manchmal ein Gedicht.

Ja, Christophe, als du eingestiegen,
da warst Du wirklich sehr verschwiegen,
hast ständig mit dem i-phone nur,
Dich unterhalten wollen und bist stur
und wie wir wissen, ohne Reue,
wirklich jeden Tag aufs neue,
mit dem Ding in Deiner Hand,
nicht nur zum Frühstücken gerannt.

Einmal – verdutzt hab ich geguckt,
hast Du das Ding ja fast verschluckt.
Das wäre sicher gut gewesen
für Dich und auch die anderen Wesen,
die Dich zum sprechen animierten,
und Dich so langsam dazu führten,
das Du nicht nur allein mit Dir,
getrunken hast, das viele Bier.

Am Abend, neulich, konnt ich lernen,
Du warst geradezu am Schwärmen,
lobtest Dich, den Eidgenossen,
der tagtäglich,  unverdrossen,
Deutsche neben sich ertrug,
9 Wochen lang , es ist genug,
hast lachend Du zu uns gesagt,
die alle, wirklich ungefragt,
auch Dich so lang ertragen haben,
willst Du Freundschaft, mußt Du wagen.

Nun hab‘ ich alle wohl erwähnt,
die Einen mehr, die Anderen weniger,
vielleicht habt Ihr dabei gegähnt,
drum wacht jetzt auf, Ihr seid die Sieger,
habt diese Reise mitgemacht,
habt mal gemurrt  und viel gelacht,
habt soviel Neues auch erfahren,
kennt Menschen jetzt, die fremd Euch waren,
habt mitgeformt die tolle Gruppe,
niemals war Euch etwas schnuppe.

Und wenn ich Euch zum Abschied sag,
daß ich Euch alle wirklich mag,
wie Ihr mich – Kulturbanause-
empfangen habt nach meiner Pause,
das war famos, ich war gerührt,
Ihr habt das sicher auch gespürt.

Ich hab versucht auf meine Weise,
etwas beizutragen zu der Reise.
Ist’s mir gelungen, freut es mich,
ich grüß Euch alle und auch Dich.

Lothar

 

Begegnungen und Beobachtungen in China

von Adelheid

Anders als in Deutschland sind nur wenige Hunde auf der Straße zu sehen und wenn, dann eher kleine. Also stößt man erfreulicherweise in Parkanlagen oder auf Gehwegen kaum auf deren Hinterlassenschaften. Dafür sieht man aber ab und zu kleine Kinder, die sich ungeniert mitten auf den Weg setzen, um dort ihr kleines oder großes Geschäftchen zu verrichten, freundlich beobachtet von ihrer Umgebung. Kein Wunder, besitzen ihre praktischen Höschen doch vorne und hinten an entsprechender Stelle einen großen Schlitz!

Geht man abends durch die Gassen beispielsweise von Kaifeng, so drängen sich die Stände und Buden mit Fleischspießen, Gemüse, Fladen oder gefüllten Teigtaschen auf den Wegen und die Menschen sitzen auf kleinen Hockern und genießen zusammen mit der Familie oder Freunden ihr Abendessen in lautstarker Fröhlichkeit. Dabei lassen sie alles, was so an Ungenießbarem anfällt, unter sich fallen… Vorsichtig bahnen wir uns unseren Weg durch Menschen und Müll. Doch als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster schauen, liegt ein sauber gefegter Gehsteig vor uns, der nichts von den nächtlichen „Orgien“ mehr ahnen lässt.

Gegenüber von unserem Hotel in Kaifeng befand sich ein fröhlich-buntes Gebäude, der Kindergarten. Morgens um 8.00 Uhr und abends um 18.00 Uhr  strömten, wie bei uns, Mütter und Väter, Großmütter und Großväter herbei, um die lieben Kleinen zu bringen oder abzuholen. Der große Unterschied? Es fuhren keine Autos vor, sondern Zwei- oder Dreiräder der unterschiedlichsten Art: Fahrräder mit oder ohne Kindersitz, dieser in der Luxusversion mit Sonnenschirm und rotem Polster, Dreiräder mit Sitzgelegenheit auf der Ladefläche oder mit kleiner Bank, oft sogar für mehrere Personen, bunt oder einfarbig. Parkprobleme gab es also nicht.

Eine Gasse im Moslemviertel von Xi’an. Drei Kleine Mädchen  sitzen in einer Ecke und amüsieren sich mit einem Käfig. Mehr erkenne ich nicht und gehe deshalb näher heran. Sie spielen mit einer Maus oder einem kleinen Hamster. Als sie mich erblicken, grüßt die erste mit „hello“, die zweite folgt, die dritte kann mich nicht sehen, weil sie mir den Rücken zuwendet. Da stößt sie die erste an, sagt etwas zu ihr und darauf erschallt das dritte „Hello“.

Müde und hungrig laufen wir durch die Straßen von Kaifeng. Nach der Besichtigung der Eisenpagode und des sie umgebenden Parks haben wir „frei“. Die Temperatur beträgt mindestens 35 Grad. Endlich sehen wir einen Fladenbrotstand und ich schlage zu. Leider ist das eine ziemlich trockene Angelegenheit, weshalb ich eine Straße weiter bei einer Gemüseverkäuferin eine fertig zubereitete grün-gelbe, verlockend duftende Füllung kaufe, mit viel, viel Knoblauch, wie ich später feststelle. Ich lasse sie mir gleich in den Fladen füllen und frage dann nach dem Preis. Die Frau bedeutet mir, dass sie nichts dafür will!

Wir wollen ein Fax aufgeben. Das Hotel erklärt sich bereit, kann an der Rezeption aber nur nationale Faxe versenden. Die junge Hotelangestellte fragt in der Verwaltung nach, erfährt, dass die Telefone in den Hotelzimmern für den internationalen Telefonverkehr freigeschaltet sind. Also schleppen sie und ein männlicher Kollege das Faxgerät in mein Zimmer, verbinden es mit meinem Telefon und versuchen – leider vergeblich – mein Fax durchzubekommen. Jeder von uns hat drei Versuche, aber es rührt sich nichts. Stattdessen meldet sich plötzlich der Adressat in Berlin am Telefon, dem ich ganz kurz unser Problem schildere. Dann lassen wir das mit dem Faxen, alles wird wieder abgebaut, und als ich nach den Kosten frage, erklärt man mir, dass ich nichts zu zahlen habe, sie hätten es gerne getan. Und der junge Mann erklärt mir  in holperigem Englisch, dass er schon lange ein großer Fan des FC Bayern sei!

Mein Dank also auch nach München.

Adelheid

Busweltreise goes Mundologia

Der Weg ist das Ziel – lautet das Motto der nächstjährigen MUNDOlogia vom 7.- 9.2.2014. Welche Reise passt dazu besser, als unsere Busweltreise? Keine, finden wir. Deshalb sind wir gespannt, was Hans-Peter Christoph von der ersten Weltumrundung mit dem Reisebus zu erzählen hat.

Am 8. Februar 2014 präsentiert er in wunderschönen Bildern, interessanten Details und witzigen Anekdoten unsere Welttour mit dem rollenden Wohnzimmer. Sie können sich dabei entspannt zurücklehnen und die spannenden Reiseeindrücke genießen. Wir hoffen, dass die Sessel im Saal genauso bequem sind, wie unsere Luxussitze in den Avanti-Bussen!

Wie im Weltreisebus gilt bei dem Vortrag: Die Sitze sind begrenzt. Sichern sie sich daher schnell Ihren Platz!

Der Vortrag findet am Samstag, den 8. Februar, um 18 Uhr und um 20:15 Uhr statt. Wir freuen uns auf Sie!

Zur Vortragsinfo und zum Ticketvorverkauf

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MUNDOlogia – das Freiburger Festival für Fotografie, Abenteuer und Reisen ist mit jährlich über 20.000 Besuchern weit über die Regionalgrenzen bekannt.